Berlin. Mit drastischen Worten hat SPD-Chef Martin Schulz die AfD attackiert. Pikant ist dabei der Anlass, bei dem der Kanzlerkandidat sprach.

„Diese Leute gehören in kein deutsches Parlament. Sie sind auch keine Alternative für Deutschland. Sie sind schlicht und ergreifend eine Schande für die Bundesrepublik.“ So markig hat sich der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz am Donnerstag bei einer Rede in Berlin über die AfD geäußert. Schulz nannte keinen Namen, er bezog sich dabei aber auf einen Satz des thüringischen AfD-Landtagsfraktionschefs Björn Höcke. Höcke hatte im Zusammenhang mit der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin von einem „Denkmal der Schande“ gesprochen.

Martin Schulz warnte am Donnerstag auch vor „Extremisten, Verführern und Hetzern“, die die heutige Demokratie bedrohten. Die drastischen Worte des Parteichefs erhalten zusätzliche Wucht durch den Anlass, bei dem er sich äußerte: Schulz hielt seine Rede mit den Angriffen auf die AfD bei der Vorstellung einen neuen Buches über den Widerstand der SPD-Reichstagsfraktion bei der Machtergreifung Hitlers im März 1933. Indirekt rückte Schulz damit Höcke und die AfD in die Nähe der Nazis.

Die Demokratie müsse „jeden Tag neu verteidigt werden“, so Schulz. Wenn der Grundsatz „Wehret den Anfängen!“ gelte, resümierte der SPD-Vorsitzende, dann müsse man die Frage stellen: „Gibt es solche Anfänge?“ Die Antwort darauf sei „bedauerlicherweise ja“, so Schulz.