Berlin. Bei der Bundeswehr wird die Wehrmachts-Nostalgie gepflegt. In Kasernen fanden sich nun reichlich Andenken. Die Politik ist alarmiert.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihre Kampagne gegen Wehrmachts-Nostalgie in der Bundeswehr verteidigt. Es sei wichtig, den Traditionserlass der Bundeswehr aus dem Jahr 1982 zu überarbeiten, da dieser „einige Hintertürchen hat“, sagte die Ministerin am Mittwoch nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestages. Sie betonte, es sei ihr nach Bekanntwerden der Terrorvorwürfe gegen den rechtsextremen Oberleutnant Franco A. nicht darum gegangen, die Angehörigen der Bundeswehr unter Generalverdacht zu stellen, sondern nur um Aufklärung.

Bundesverteidigungsministerin: Kein Generalverdacht gegen die Bundeswehr

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    Von der Leyen hatte in diesem Zusammenhang eine Durchsuchung aller Kasernen der Bundeswehr angeordnet. Dabei waren in den vergangenen Tagen 41 weitere Andenken an die Wehrmacht gefunden worden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ausschuss erfuhr. Keiner der Funde sei aber so schwerwiegend wie in den Kasernen in Donaueschingen oder im französischen Illkirch, hieß es aus dem Ministerium.

    Münzen und Wandbilder

    Unter den nun entdeckten Objekten seien Münzen mit Wehrmachtsmotiven und Wandbilder. In der Kaserne der Deutsch-Französischen Brigade in Illkirch bei Straßburg war ein Raum mit gemalten Wehrmachtssoldaten in Heldenposen ausgeschmückt.

    Der in Illkirch stationierte Franco A. war nach einem Waffenfund am Flughafen Wien aufgefallen. Er hatte sich als syrischer Flüchtling ausgegeben. Der Offizier und ein weiterer Bundeswehr-Soldat stehen im Verdacht, einen Terroranschlag geplant zu haben.(dpa)

    Verteidigungsministerin unter Druck

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