Saarbrücken. Die Polizei hat in Saarbrücken einen 38-Jährigen festgenommen. Er soll den IS um finanzielle Hilfe gebeten und Anschläge geplant haben.

  • Die Polizei hat in Saarbrücken einen 38-Jährigen festgenommen
  • Er soll den IS um finanzielle Hilfe gebeten und Anschläge geplant haben

Wegen des Verdachts auf eine Anschlagsplanung hat die Polizei im Saarland einen Mann festgenommen. Der 38-Jährige Mann aus Syrien sei bereits am Samstag in Gewahrsam genommen worden, teilte das Landespolizeipräsidium am Montag mit.

Es habe dringender Tatverdacht bestanden, so dass der Asylbewerber noch am Wochenende einem Haftrichter vorgeführt wurde und im Anschluss in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken gebracht wurde. Er soll Anschlagsszenarien mit präparierten Fahrzeugen in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden geplant haben. Die Fahrzeuge sollten mit Sprengstoff präpariert und dann in Menschenmengen gelenkt werden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

In Deutschland habe der Mann Ziele in Berlin, München, Stuttgart, Essen und Dortmund im Auge gehabt, hieß es weiter. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass es noch keine konkreten Anschlagspläne gab.

Pläne erinnern an Anschlag in Berlin

Wie die Polizei mitteilte, habe der Mann zwar keine Pläne für Anschläge auf Silvesterveranstaltungen gehabt, jedoch gehen die Ermittler davon aus, dass der 38-Jährige zu einem anderen Zeitpunkt einen Anschlag geplant habe. Der Syrer hatte sich an die Terrororganisation IS gewandt und um finanzielle Unterstützung für seine Pläne gebeten.

Laut Staatsanwaltschaft habe er über einen Mittelsmann der Terrororganisation 180.000 Euro gefordert – für ein Fahrzeug habe der 38-Jährige 22.500 Euro veranschlagt. Mit dem Geld wollte der Syrer angeblich acht Autos kaufen, umlackieren und mit jeweils 400 und 500 Kilogramm Sprengstoff für Selbstmordanschläge präparieren. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass bereits Geld geflossen sei, hieß es.

Den Angaben zufolge sagte der Verdächtige bei seiner Vernehmung aus, er habe das Geld zur Unterstützung seiner in Damaskus lebenden Familie verwenden wollen. Die Ermittler zweifeln an dieser Version.

Erinnerungen an Anschlag von Berlin

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    Die Pläne erinnern an die Terrornschläge mit Lastkraftwagen in Berlin oder in Nizza im vergangenen Jahr. Im Gegensatz zu diesen beiden Attentaten, plante der 38-jährige Verdächtige allerdings zusätzlich noch Sprengsätze zu zünden.

    Für Montag wurde eine Pressekonferenz angesetzt, an der unter anderen die saarländische Generalstaatsanwältin Margot Burmeister teilnehmen werde. Zuvor würden keine weiteren Details des Falls genannt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. (ac/dpa/epd)