Berlin. Eine Grundschülerin ist in Berlin gestorben. Die Polizei leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. Sonnabend gab es eine Mahnwache.

Nach dem Tod eines elfjährigen Mädchens in Berlin gibt es Kritik an der Grundschule, an der das Mädchen unterrichtet wurde. Als möglicher Hintergrund steht der Verdacht von Mobbing im Raum. Doch bislang gibt es weder eine offizielle Bestätigung für die Todesursache, noch ist der genaue Hintergrund geklärt.

Der Berliner Senat will nun den Mobbing-Vorwürfen nachgehen. Darin sei auch die Schulaufsicht eingebunden, sagte ein Sprecher der Bildungsverwaltung am Sonntag. Am Sonnabend war der Tod der elfjährigen Schülerin aus dem Berliner Bezirk Reinickendorf bekannt geworden.

Laut „Tagesspiegel“ soll sie vor einigen Tagen einen Suizidversuch unternommen haben und später an den Folgen im Krankenhaus gestorben sein.

Mahnwache mit 150 Menschen an Grundschule

Am Sonnabend versammelten sich rund 150 Menschen zu einer Mahnwache vor der Schule. Elternvertreter werfen ihrer Leitung vor, Mobbing und Gewalt nicht ernst genug genommen zu haben.

„Ich hätte nie gedacht, dass so etwas an einer Grundschule passieren kann“, sagte Rana Zentara der „Berliner Morgenpost“. Sie ist Elternvertreterin an der Schule und berichtet, dass ihr heute elfjähriger Sohn damals in der ersten Klasse derart gemobbt worden sei, dass er noch heute psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehme.

Schulleiterin wehrt sich gegen Vorwürfe

Dagegen wehrt sich Schulleiterin Daniela Walter entschieden. Natürlich gebe es Vorfälle – beispielsweise auf dem Pausenhof. Aber: „Wir haben Konfliktlotsen an Bord“, sagte Walter dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Darüber hinaus existiere eine „sehr gut ausgestattete Schulsozialarbeit“. Nichts werde vertuscht oder unter den Teppich gekehrt.

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  • Konflikte mit anderen Schülern

    Die Elfjährige habe im vergangenen Jahr Konflikte mit anderen Schülern gehabt, wobei es aber zu keinen physischen Angriffen gekommen sei, berichtete Walter der Zeitung „B. Z.“.

    Daraufhin habe die Schulleitung mit den Eltern und der Klasse gesprochen. Die Mädchen, mit denen es Konflikte gegeben habe, seien nicht mehr in der Klasse – seitdem herrsche Ruhe.

    Entwicklungspsychologe: Nicht vorschnell Schuldige benennen

    Entwicklungspsychologe Herbert Scheithauer warnt vor vorschnellen Schlussfolgerungen und Verurteilungen. „Man sollte zunächst ganz genau hinschauen, was genau ¬geschehen ist, bevor man Schuldige benennt“, so der Experte.

    Aber: „An jeder Schule gibt es Mobbing.“ Wichtig sei, das Thema nicht zu leugnen, sondern offensiv damit umzugehen. (mit dpa)