Berlin. Diebe versuchen, mit ihrem Auto vor der Polizei zu fliehen. Sie überfahren eine rote Ampel, krachen in Autos und töten dabei eine Frau.

Bei der Flucht mutmaßlicher Diebe vor der Polizei ist am späten Mittwochabend in Berlin-Charlottenburg eine Frau ums Leben gekommen.

Eine Fußgängerin, die ihr Fahrrad auf dem Bürgersteig geschoben hatte, wurde von einem Fluchtauto erfasst und dabei tödlich verletzt. Herbei gerufene Nothelfer versuchten noch, sie zu reanimieren, konnten sie aber nicht mehr retten. Sechs weitere Menschen, darunter die drei Insassen des Fluchtautos wurden teils schwer verletzt.

Vor dem schweren Unfall hatten die drei Männer den Angaben zufolge versucht, aus einem Kleintransporter im Berliner Stadtteil Wilmersdorf Werkzeuge zu stehlen. Eine Zivilstreife beobachtete das und verfolgte die mit dem Auto fliehenden Diebe.

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Diebe verletzten Polizist am Bein

In der Nähe des Stuttgarter Platzes keilten die Polizisten das Auto ein, ein Ermittler stieg aus und ging auf die Männer zu. Der Fluchtwagenfahrer gab den Angaben zufolge Gas und klemmte den Polizisten zwischen dem Polizeiwagen und seinem Auto ein. Der Beamte wurde verletzt, konnte das Krankenhaus aber in der Nacht wieder verlassen.

Anschließend rasten die Verdächtigen den Angaben zufolge über die Windscheidstraße auf die etwa 200 Meter entfernte Kantstraße mit hoher Geschwindigkeit. An einer Kreuzung überfuhr der Fahrer die Ampel bei Rot und erfasste zwei querende Fahrzeuge. Das Fluchtauto schleuderte gegen mehrere parkende Autos, dabei wurde auch die Fußgängerin mit dem Fahrrad erfasst. Die Fahrerinnen der beiden querenden Autos, sowie die drei mutmaßlichen Diebe wurden schwer verletzt.

Fluchtwagen rammte zwei Autos

Nach dem Unfall fuhr das Auto noch etwa hundert Meter weiter.
Nach dem Unfall fuhr das Auto noch etwa hundert Meter weiter. © dpa | Paul Zinken

Trotzdem fuhr das Täterauto nach diesem Unfall laut Polizei zunächst noch etwa 100 Meter weiter und beschädigte einen parkenden Wagen. Dann habe der Fahrer gestoppt und versucht zu Fuß zu fliehen, bevor er in der nahe gelegenen Pestalozzistraße festgenommen wurde. Die beiden anderen Verdächtigen seien im Wagen gestellt worden.

Die mutmaßlichen Täter wurden festgenommen und ins Krankenhaus gebracht. Sie werden dort von der Polizei bewacht. Ob sie einem Haftrichter vorgeführt werden, war am Donnerstagmorgen noch unklar. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Erst am Dienstag hatte das Statistikamt für Berlin und Brandenburg mitgeteilt, dass 2018 bereits acht Menschen auf Berlins Straßen zu Tode gekommen sind – mehr als im Vorjahreszeitraum. (dpa)