Berlin. Der Mensch will Spenderorgane in Tieren züchten. Die Regierung in Japan hat er erlaubt. Jetzt muss eine Ethikdebatte geführt werden.

Im Reich der griechischen Mythologie waren Mischwesen aus Mensch und Tier echte Win-Win-Modelle, wie man heute wohl sagen würde. Denn weil Chimären von jeder Spezies etwas hatten, brachte ihnen die Doppelnatur den unschätzbaren Vorteil, besser überleben zu können: Im Kampf setzten die Fabelwesen ihre Vorzüge nach Wunsch ein.

Ähnliches wünschen sich Wissenschaftler für die moderne Medizin: Menschliche und tierische Zellen sollen gekreuzt werden, in der Hoffnung, bei der Erforschung von Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson den Durchbruch zu erzielen. Doch heiligt der Zweck jedes erdenkliche Mittel – und auch den Schritt, biologische Artgrenzen infrage zustellen?