Köln. Finale bei Raab-Sendung „FameMaker“: Warum Sebastian Schmidt der perfekte Gewinner ist und wieso ein leerer Stuhl vor der Bühne stand.

Deutschland hat seinen ersten „FameMaker“. Mit einem emotionalen Auftritt hat sich Sebastian „Basti“ Schmidt am Donnerstagabend in der ProSieben-Show gegen elf weitere Kandidaten durchgesetzt. Jeweils vier Kandidaten hatten die Juroren Luke Mockridge, Carolin Kebekus und Tedros „Teddy“ Teclebrhan in das Finale geschickt. Mit jeweils einem Song durften die Finalisten versuchen, die Zuschauer von sich überzeugen: Diese stimmten nämlich via App ab, wer den Titel verdiente.

Mit seiner emotionalen Performance überzeugte Basti aber nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Jury. „Wahnsinn, was du für ein fertiger Künstler bist“, lobte Kebekus den Auftritt. Sie habe totale Gänsehaut.

Der 26-Jährige war vor allen Dingen in Erinnerung geblieben, weil er in der ersten Runde mit knappem Body den Song „Proud Mary“ von Tina Turner zum Besten gab. Natürlich musste auch Mockridge bei den Proben für das Finale das mal ausprobieren – allerdings in noch knapperem Teil, einem pinken Borat-Gedächtnis-Mankini.

Luke Mockridge (r) in seinem pinken Borat-Gedächtnis-Mankini.
Luke Mockridge (r) in seinem pinken Borat-Gedächtnis-Mankini. © Prosieben/Willi WebeR

„Famemaker“: Luke Mockridge und Basti performen Liebeslied

Während er so halbnackt dastand, erzählte ihm sein Teammitglied Basti, dass seine Familie seinen Auftritt nicht gutheißen würde. „Ich komme aus einer sehr konservativen Gegend aus dem Süden und meine Eltern wollen nicht, dass ich so rumlaufe“, sagte Basti. Damit wuchs die Idee zum Song „Starlight“, den der ehemalige X-Factor-Gewinner David Pfeffer für ihn schrieb. Ein Liebeslied an die Eltern, verbunden mit der Bitte, ihn so anzunehmen, wie er ist.

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„Wir stellen hier einen Stuhl hin“, hatte Mockridge kurz vor dem Finalauftritt überraschend verkündet. Weniger später erklärte er den Grund: Dieser solle stellvertretend für alle Eltern stehen, die ihre Kinder nicht so akzeptieren wie sie sind.

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Perfekter Gewinner für ProSieben: Basti ist ESC-Fan

Beim Auftritt in der Livesendung begleitete Comedian Mockridge seinen Schützling am Klavier. Der wiederum stand in glitzerndem Jumpsuit und mit schwarzen Plateupumps auf der Bühne stand. Nach ein paar unsicheren Tönen zeigte der Berliner die volle Bandbreite seiner Stimme.

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Mit Sebastian Schmidt hat ProSieben seinen perfekten Gewinner. Abgesehen davon, dass er sein Glück schon bei der Konkurrenz versuchte: 2011 bei „X-Factor“, 2016 bei „Deutschland sucht den Superstar“ und in diesem Jahr bei der Netflix-Sendung „Sing On! Germany“, ist der 26-ein wahrer „Eurovision Song Contest“-Fan. Schon vor zwei Jahren nahm er an dem ESC-Vorentscheid in San Marino teil und schaffte es sogar ins Finale. Am Ende reichte es aber nur als Background-Sänger.

Wie passend, dass Stefan Raab der Macher von „FameMaker“ ist und ebenfalls eine spezielle Vorliebe für den ESC hat.

Im „FameMaker“-Finale gibt es eigene Songs zu hören

War man nach den ersten Sendungen enttäuscht über das neue Raab-Format, entfaltete „FameMaker“ im Finale seine Kompetenz. Auch die Zweitplatzierte Karolin „Cage“ Gärtner und der Drittplatzierte Giuseppe Comu lieferten kraftvolle, beeindruckende Auftritte.

In Los Angeles oder London wäre das der neue James-Bond-Song, lobte Mockridge Cage für ihr Songwriting. Und das ist die absolute Stärke dieser Sendung: Die Kandidaten dürfen mit ihren eigenen Songs auf der Bühne stehen. Etwas, dass es so in (fast) keiner anderen Casting-Show gibt.

Das Finale war überraschend, aufregend, gefühlvoll. Es war toll. Man sah zwölf vielseitige Talente mit tollen Auftritten. Aber an den Runden vorher muss nochmal etwas Verbesserung vorgenommen werden. Doch der Gewinn: Ein blauer Haken bei „TikTok“ – ernsthaft?