Berlin. Für alle Serienliebhaber und Fans von Streamingdiensten: Wir stellen die Serien-Höhepunkte von Netflix, Amazon und Co. im Februar vor.

Neues von Bastian Pastewka, ein Papst in Unterhosen und Al Pacino als Nazijäger im New York der 70er-Jahre: Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im Februar bei Streaminganbietern oder im Bezahlfernsehen starten.

„Pastewka“ (ab 7. Februar, Amazon) – Schluss mit lustig:

15 Jahre lang spielte Bastian Pastewka in „Pastewka“ sein drolliges Alter Ego, nun geht die Comedy­serie zu Ende. Die jetzt startende zehnte Staffel ist die letzte des preisgekrönten Formats, das von der pointierten Sitcom über den fiktiven Alltag eines linkischen Fernsehstars zur weniger bissigen Familiensaga mutiert ist.

In den finalen Folgen kehrt der Titelheld zunächst aus Afrika zurück, wohin es ihn verschlagen hatte: Bastian wirkt geläutert und warmherzig – doch dann kassiert der Schussel eine Parkhausrechnung über mehrere Tausend Euro und ist bald wieder der Alte. Er trifft alte Bekannte, will das Herz seiner Ex-Verlobten Anne (Sonsee Neu) zurückgewinnen und sabotiert im Alleingang beinahe die Adels-Hochzeit seiner Nichte Kim (Cristina do Rego). Schade: Der Abschluss der Saga zündet nicht so richtig.

„Locke & Key“ (ab 7. Februar, Netflix)

Drei Geschwister ziehen nach dem mysteriösen Mord an ihrem Vater in den uralten Stammsitz ihrer Familie, eine pittoreske (Geister-)Villa an einem idyllischen See. Als erster merkt Bode, der jüngste Sprössling, dass es hier spukt: Eine Frauenstimme aus einem Brunnen im Garten verrät ihm, dass in dem Haus mehrere Schlüssel versteckt sind, die ihrem Besitzer magische Fähigkeiten verleihen.

Coby freut sich, weil er glaubt, er könne sich mit den Schlüsseln unbegrenzt Eis und Süßigkeiten herbeiwünschen – doch die Kräfte sind leider dämonisch und bringen alsbald die ganze Familie in Gefahr. „Locke & Key“ basiert auf der Comicreihe von Stephen Kings Sohn Joe Hill, das Ganze ist eine Mischung aus Horror und Teenager-Thematik – stimmungsvoll, aber viel zu brav.

„The New Pope“ (ab 20. Februar, Sky)

Ein himmlisch gut aussehender Papst, der nur eine Unterhose trägt und von Frauen im Bikini umschwirrt wird: So witzig und provokant kommt der Vorspann der Vatikansatire „The New Pope“ daher, die Nachfolgeserie von „The Young Pope“. Darin spielt Jude Law einen Geistlichen, der unter dem Namen Pius XIII. als erster US-Amerikaner zum Papst gewählt wurde.

Nun aber liegt Pius im Koma, und kirchliche Kreise haben einen britischen Aristokraten als neuen Papst Johannes Paul III. (John Malkovich) installiert. Als Pius wie durch ein Wunder erwacht, müssen sich die zwei Pontifexe irgendwie miteinander arrangieren. Eine ungewöhnliche Serie mit surrealen Elementen und starken Bildern, die an Renaissance-Gemälde erinnern: Auf jeden Fall ein Hingucker – auch wegen der beiden tollen Hauptdarsteller.

„Hunters“ (ab 21. Februar, Amazon)

Erst „Once Upon a Time in Hollywood“, dann „The Irishman“: Al Pacino spielte zuletzt in vielbeachteten Filmen mit, jetzt beehrt er diese Nazijäger-Actionserie: Als die Großmutter von Jonah Heidelbaum (Logan Lerman) 1977 in New York von einem Einbrecher ermordet wird, weiht ihn Meyer Offerman (Al Pacino) in ein Geheimnis ein: Mitten in den USA leben Hunderte ehemalige NS-Größen, die dort ein Viertes Reich gründen wollen.

Um das zu verhindern, haben Offerman und Jonahs Oma eine Geheimorganisation gegründet, ein kunterbuntes Team aus Spionen, Waffenexperten und Verwandlungskünstlern, die blutige Jagd auf die Nazis machen und damit ins Visier der Polizei geraden. Die schräge und etwas lärmige Serie basiert angeblich auf wahren Begebenheiten.

Höhepunkt des Serienmonats: „Better Call Saul“.
Höhepunkt des Serienmonats: „Better Call Saul“. © Michele K.Short/AMC/Sony Pictures Television | Michele K.Short

„Better Call Saul“ (ab 24. Februar, Netflix)

Ganz klar der Höhepunkt des Serienmonats: Saul Goodman (Bob Odenkirk) ist wieder da. In „Breaking Bad“ war der immer am Rand des Nervenzusammenbruchs stehende Anwalt von Walter White eine der besten Figuren. Das tragikomische Prequel „Better Call Saul“ erzählt seine Vorgeschichte und ist genauso gut: Die zehn neuen Folgen laufen im wöchentlichen Abstand und verfolgen die Entwicklung des sympathischen Pechvogels Jimmy McGill zum schmierigen Saul Goodman.

Er verstrickt sich immer mehr in finstere Kreise, und auch der Handlungsstrang um den unheimlichen Drogenbaron und Erzbösewicht Gus Frings geht weiter. Die Serie mit ihrem traurigen Helden macht definitiv süchtig, leider ist die neue Staffel schon die vorletzte: 2021 laufen die letzten Folgen.

Streaming – mehr zum Thema:

Der Streaming-Markt ist seit dem Erfolg von Netflix zunehmend härter umkämpft. Neben Angeboten von Amazon und Sky gibt es immer neue Konkurrenz auf dem Markt. Gerade startete Apple ein Angebot. Und demnächst startet DisneyPlus. Die Möglichkeit, Abo-Kosten zu teilen, ist für viele Streaming-Fans ein Kaufargument – lesen Sie hier, wie es funktioniert. Der Streaming-Platzhirsch Netflix hatte zuletzt Ärger mit einer Sendung, in der ein schwuler Jesus gezeigt wurde.