Berlin. Die achte Staffel nimmt Fahrt auf. Und es zeigt sich: Eine gute Stimme allein reicht nicht – eine Sache ist am Ende entscheidend.

Allein schon dieser Name. Eros Atomus Isler. Ja, so heißt er wirklich. Klingt ganz besonders – und der 18-Jährige, der am Donnerstagabend seinen großen Auftritt bei „The Voice of Germany“ hatte, ist es auch.

Nicht nur, dass er „Bette Davis Eyes“ von Kim Carnes mit seiner rauchig-tiefen Stimme so lässig interpretiert, dass das Cover dem Original in nichts nachstand. Das Besondere ist die Gitarre: Die drehte der Flensburger grundsätzlich so, dass sie auf seinem Schoß liegt. So nutzt er sie dann auch als Drums und Bass. Sieht nicht nur lässig aus – ist es auch.

„Das war ein brutal guter Auftritt“, lobte Mark Forster hinter. „Ganz großes Kino“, stimmte

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zu, der als neuer Juror immer mehr in seine Rolle hinein wächst. Und Yvonne Catterfeld schwärmte: „Du kannst über diese Show hinaus ganz groß werden“.

Zumindest alle Voraussetzungen, um in dieser

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bis zum Schluss dabei zu sein, bringt Eros Atomus Isler mit: die Stimme, der sympathische Auftritt und eine Performance an der Gitarre, die sich von der breiten Masse abhebt.

Eine Stimme, die nach Whiskey und Zigaretten klingt

„The Voice“ nimmt langsam Fahrt auf. Und es zeigt sich immer mehr, dass Talent allein eben nicht reicht. Gut sind alle Kandidaten. Doch wirklich weit kommt nur, wer das besondere Etwas hat. Die Charakter-Sänger eben.

Die Coaches von „The Voice of Germany“ 2018

Das sind die Coaches der achten Staffel von „The Voice of Germany“ (v.l.n.r.): Smudo, Michi Beck, Yvonne Catterfeld, Mark Forster und Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Wir stellen sie vor.
Das sind die Coaches der achten Staffel von „The Voice of Germany“ (v.l.n.r.): Smudo, Michi Beck, Yvonne Catterfeld, Mark Forster und Michael Patrick „Paddy“ Kelly. Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Wir stellen sie vor. © SAT.1 | Andre Kowalski
Spätestens seit seinem großen Erfolg mit der Single „Au Revoir“ (2014) ist Mark Forster nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Sein Debüt als Coach bei „The Voice of Germany“ feierte Mark im vergangenen Jahr und landete mit Talent Benedikt direkt auf dem zweiten Platz. In der achten Staffel der Musikshow ist Mark zum zweiten Mal als Coach dabei.
Spätestens seit seinem großen Erfolg mit der Single „Au Revoir“ (2014) ist Mark Forster nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Sein Debüt als Coach bei „The Voice of Germany“ feierte Mark im vergangenen Jahr und landete mit Talent Benedikt direkt auf dem zweiten Platz. In der achten Staffel der Musikshow ist Mark zum zweiten Mal als Coach dabei. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Ich werde in diesem Jahr noch härter kämpfen und kein Talent hergeben“, sagt Forster vor der Show.
„Ich werde in diesem Jahr noch härter kämpfen und kein Talent hergeben“, sagt Forster vor der Show. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Paddy“ Kelly ist neu in der „Voice“-Jury. Bei den „Voice“-Talenten ist ihm eine Sache ganz besonders wichtig: „Für mich ist das technische Können allein nicht entscheidend, sondern ob mich eine Stimme wirklich berührt. Ich suche nach herausragenden Personalities, die mit ihrer Seele singen.“
„Paddy“ Kelly ist neu in der „Voice“-Jury. Bei den „Voice“-Talenten ist ihm eine Sache ganz besonders wichtig: „Für mich ist das technische Können allein nicht entscheidend, sondern ob mich eine Stimme wirklich berührt. Ich suche nach herausragenden Personalities, die mit ihrer Seele singen.“ © SAT.1 | Andre Kowalski
Schon als Kleinkind erlernte Michael Patrick Kelly die ersten Instrumente und das ABC des Songwritings, um dann als Teenager mit seinen Hits plötzlich der Schwarm einer ganzen Generation zu werden. Nach dem Verkauf von über 20 Millionen Alben der „The Kelly Family“ machte er einen radikalen Schritt und ging für sechs Jahre ins Kloster. Seit 2011 steht er als erfolgreicher Solokünstler auf der Bühne.
Schon als Kleinkind erlernte Michael Patrick Kelly die ersten Instrumente und das ABC des Songwritings, um dann als Teenager mit seinen Hits plötzlich der Schwarm einer ganzen Generation zu werden. Nach dem Verkauf von über 20 Millionen Alben der „The Kelly Family“ machte er einen radikalen Schritt und ging für sechs Jahre ins Kloster. Seit 2011 steht er als erfolgreicher Solokünstler auf der Bühne. © imago/BRIGANI-ART | imago stock&people
Zum fünften Mal in Folge nehmen Michi Beck (l.) und Smudo der Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ auf dem Doppelstuhl bei „The Voice of Germany“ Platz, um die besten Stimmen Deutschlands zu coachen.
Zum fünften Mal in Folge nehmen Michi Beck (l.) und Smudo der Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“ auf dem Doppelstuhl bei „The Voice of Germany“ Platz, um die besten Stimmen Deutschlands zu coachen. © SAT.1 | Andre Kowalski
„Neben den Anlagen für Bandbreite, Rhythmusgefühl und Tonsicherheit, muss ein Talent eben das berühmte „besondere Etwas“ mitbringen. Das kann alles Mögliche sein, was eben aus der klassischen „schönen Stimme“ rausfällt“, sagen die beiden Coaches Michi Beck und Smudo. „Wenn wir neugierig werden, ist das immer ein guter Grund zu buzzern.“ Die Namen der beiden stehen hierzulande schon lange für hervorragenden HipHop: Mit ihrer Rap-Formation „Die Fantastischen Vier“ mischen sie seit 1989 den Musikmarkt auf.
„Neben den Anlagen für Bandbreite, Rhythmusgefühl und Tonsicherheit, muss ein Talent eben das berühmte „besondere Etwas“ mitbringen. Das kann alles Mögliche sein, was eben aus der klassischen „schönen Stimme“ rausfällt“, sagen die beiden Coaches Michi Beck und Smudo. „Wenn wir neugierig werden, ist das immer ein guter Grund zu buzzern.“ Die Namen der beiden stehen hierzulande schon lange für hervorragenden HipHop: Mit ihrer Rap-Formation „Die Fantastischen Vier“ mischen sie seit 1989 den Musikmarkt auf. © SAT.1 | Andre Kowalski
Yvonne Catterfeld ist bereits zum dritten Mal Coach bei „The Voice“. „Ich brenne und kämpfe für alle Talente und bin für sie da. Ich bin ein guter Motivator und weiß, welche Schrauben ich drehen muss, um das Potenzial eines jeden zu entfachen.“
Yvonne Catterfeld ist bereits zum dritten Mal Coach bei „The Voice“. „Ich brenne und kämpfe für alle Talente und bin für sie da. Ich bin ein guter Motivator und weiß, welche Schrauben ich drehen muss, um das Potenzial eines jeden zu entfachen.“ © SAT.1 | Andre Kowalski
Bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ überraschte und überzeugte sie Kritiker und Publikum. Für dieses Engagement wurde sie im Jahr 2015 mit einem Bambi ausgezeichnet.
Bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ überraschte und überzeugte sie Kritiker und Publikum. Für dieses Engagement wurde sie im Jahr 2015 mit einem Bambi ausgezeichnet. © Getty Images | Clemens Bilan
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Zu denen zählt auch Melissa Muamba. Die Kölnerin sagt von sich selbst: „Meine Stimme klingt, als hätte ich drei Flaschen Whiskey getrunken und fünf Packungen Zigaretten geraucht“. Seit sie vier Jahre als ist, wisse sie, dass sie lesbisch ist – und habe immer ihr eigenes Ding gemacht.

„Mein Selbstvertrauen hat mir mein Vater gegeben. Ich konnte sein, wie ich bin“, sagte sie. Und mit „I Would Die For You“ von Prince wählte sie für ihren Auftritt bei „The Voice“ einen schweren Song aus. „Acht von zehn Sänger würden Scheitern an diesen Zeile“, lobte Mark Forster den Auftritt. „Doch du hast es gepackt“.

Man muss kein Model sein, um Erfolg zu haben

Das Schöne an „The Voice“: Die Kandidaten müssen nicht aussehen wie durchgestylte Models, um Erfolg zu haben. Fabian Riaz, 30 Jahre, übergewichtig, ist das beste Beispiel. Mit den langen Haaren, der falsch herum aufgesetzten Mütze und dem ungleichmäßigen Bartwuchs kommt der Magdeburger eher wie der klassische Computerfreak daher – und nicht wie jemand, der mit seiner Stimme die Bühne zum Beben bringt. Doch genau das tat Riaz.

So gefühlvoll, wie er „You Let Me Walk Alone“ von Michael Schulte – übrigens auch eine „The Voice“-Entdeckung – interpretierte, dauerte es nicht lange, bis er die Jury um den Finger gewickelt hatte. Jeder Ton ein Statement. „Du hast es richtig rausgeknallt an den richtigen Stellen“, urteilte Mark Forster.

„Ich ärgere mich jetzt dumm und dämlich“

Am Ende entschied sich Eros Atomus Isler für Team Fanta.
Am Ende entschied sich Eros Atomus Isler für Team Fanta. © ProSieben/SAT.1 | André Kowalski

Doch auch die Jury macht Fehler. Yvonne Catterfeld entschuldigte sich etwa bei Eros Atomus Islar, dem 18-Jährigen mit der Gitarre, dass sie nicht auf den Buzzer gedrückt hat. „Ich dachte, es kommt noch was, und dann war das Lied vorbei“, sagte sie. „Kein Problem“, konterte Islar. „Ich wollte eh nicht zu dir“.

Auch Michael Patrick Kelly überlegte zu lange. „Ich ärgere mich jetzt dumm und dämlich, dass ich nicht gebuzzert habe“, sagte er, nachdem Islar noch eine Zugabe mit seiner Gitarre gab. „Scheiße, scheiße, scheiße“.

Der Ärger ist verständlich. Auf der anderen Seite: Auch Juroren können mal daneben liegen.

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freut’s: Sie haben den 18-Jährigen jetzt einen weiteren einen Top-Favoriten in ihrem Team – und mussten dafür nicht mal viel tun. So einfach kann’s gehen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hatten wir Melissa Muamba mit Kendra Lynne Pilling verwechselt. Das tut uns leid.