Berlin. Der Rollator Ello hat die Jury der „Höhle der Löwen“ aufhorchen lassen. Doch auch die Waschpads „Waschies“ interessierten die Löwen.

Wohl noch nie wurde in der „Höhle der Löwen“ so leidenschaftlich um ein Produkt gekämpft, das eigentlich niemand brauchen will. Der Rollator „Ello“ weckte das Interesse gleich mehrerer Investoren, die erbittert um die Beteiligung an dem Unternehmen von drei erfinderischen Gründern buhlten. Doch auch „Waschies“ und Übernachtungen im „Sleepcube“ von „Sleeperoo“ überzeugten die Jury.

Die aktuelle Folge von „Die Höhle der Löwen“ brachte mit insgesamt 650.000 Euro ein relativ geringes Investment der Juroren. Doch auch ohne einen

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wie in der Vorwoche wurde leidenschaftlich verhandelt – vielleicht sogar so sehr wie in der bisherigen

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noch nicht.

Löwen kämpfen um Elektro-Rollator „Ello“

Die Investoren Carsten Maschmeyer (l.) und Frank Thelen testen den elektrischen Rollator „Ello“.
Die Investoren Carsten Maschmeyer (l.) und Frank Thelen testen den elektrischen Rollator „Ello“. © MG RTL D / Bernd-Michael M | MG RTL D / Bernd-Michael M

So außergewöhnlich wie die Kampfeslust der Löwen war auch der Pitch der jungen Gründer von „Ello“. Zwei Stuttgarter Ingenieure und ein Betriebswirt bewarben ihr Produkt wie folgt: „Ein Produkt, mit dem nie jemand gesehen werden will. Das „unsexiest product alive“. Dazu sollte ihr „Ello“ stückweise 2890 Euro kosten. Doch trotz der außergewöhnlichen Präsentation wurden Frank Thelen, Georg Kofler und Carsten Maschmeyer hellhörig.

Sie sahen in dem Rollator mit Elektromotor, automatischer Bremse und Notruftaste ein großes Potenzial. Während Frank Thelen wohl schon weitere Produkte mit dem einzigartigen Elektroantrieb der Erfinder im Auge hatte, ging es für Georg Kofler um eine schnelle Verbreitung des „Ello“.

Es entwickelte sich ein Bieterwettrennen, in das auch noch

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einstieg. „Ich glaube Georgs Angebot ist nicht gut für Sie“, sagte er den Gründern, machte aber kein eigenes Angebot, sondern schlug sich auf Koflers Seite. Das Rudel Maschmeyer/Kofler bot dann – wie auch Einzeljäger Frank Thelen – 350.000 Euro für eine Firmenbeteiligung von 30 Prozent.

Den Zuschlag zum „unsexiest product alive“ bekam dann tatsächlich das Duo, das auch noch 400.000 Euro für Working Capital – also weitere Investitionen in den laufenden Betrieb in Aussicht gestellt hatte.

So lief es für die anderen Gründer:

„Waschies“ von Carolin Schuberth und Mariella Müller

Am Ende war es wohl gut, dass die beiden Gründerinnen aus Kulmbach sich nicht für Carsten Maschmeyer entschieden haben. Der Investor war selbst auch erleichtert, hatte er doch befürchtet, dass die Wasch- und Abschminktücher später als „Maschis Waschies“ verkauft werden könnten. Nicht nur weil Wortspiele mit Judith Williams und Ralf Dümmel eher abwegig erschienen, gaben diese beiden Investoren auch jeweils ein Angebot ab.

Investor Ralf Dümmel nimmt das „Waschies“-Angebot an.
Investor Ralf Dümmel nimmt das „Waschies“-Angebot an. © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer | MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

Sowohl Beauty-Expertin Williams wie auch der Einzelhandels-König Dümmel wollten den Gründerinnen 50.000 Euro für 20 Prozent Anteile an der Firma geben. Für Judith Williams standen dabei die Unternehmerinnen im Mittelpunkt: Das Produkt „ist nicht einzigartig, aber Sie sind einzigartig“. Das reichte nicht zur Überzeugung und so durfte sich Ralf Dümmel über den Zuschlag freuen. Und wie! Als die Entscheidung feststand, sprang Unternehmerin Carolin Schuberth dem „König der Regale“ in die Arme und Jubelschreie kamen von allen Seiten.

Eine Packung „Waschies“ (für Babys) kosten im 6er-Set 27,99 Euro kosten, die Faceline zum Abschminken im 7er-Set 19,99 Euro.

TV: Mit diesen vier Regeln überlebt man die "Höhle der Löwen"

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    • „Smicies“ von Immanuel Rebarcyk und Carola Stock

    Was die Gründer von „Smicies“ in der „Höhle der Löwen“ vorgestellt haben, lässt sich wohl am ehesten mit Tictacs vergleichen, die wahlweise nach Käse, Pizza oder Bacon schmecken. Was exotisch klingt, überzeugte auch keinen der Löwen. Während die Pizza-Pastillen noch mit einem guten Geschmack überzeugen konnten, hagelte es Kritik an der Konsistenz. Laut Dagmar Wöhrl klebten die Bonbons länger als gewünscht zwischen den Zähnen.

    Dass das nach Angabe der Gründer wohl auch gewünscht sei, überzeugte dann nicht. „Smicies“ sind bei Online-Händlern dennoch für 3,69 Euro zu kaufen. Im 5er-Pack gibt es die herzhaften Bonbons für 19,99 Euro bei anderen Händlern.

    • „Sleeperoo“ von Karen Löhnert und Dennis Brosseit

    Karen Löhnert und Dennis Brosseit brauchten in ihrer Präsentation eigentlich nur ansprechen, dass sie aus dem Hotelgewerbe kommen, schon hatten sie die Aufmerksamkeit von Dagmar Wöhrl, deren Familie eine Hotelkette betreibt.

    Judith Williams und Ralf Dümmel machten es sich im „Sleepcube“ von „Sleeperoo“ gemütlicht.
    Judith Williams und Ralf Dümmel machten es sich im „Sleepcube“ von „Sleeperoo“ gemütlicht. © RTL D / Bernd-Michael Maurer | RTL D / Bernd-Michael Maurer

    Als die beiden Gründer von

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    dann auch noch ihre Zelte mit dem Namen „Sleepcube“ vorstellten, die an ungewöhnlichen Orten zu Übernachtungen aufgestellt werden, wurde die Aufmerksamkeit der Politikerin und Unternehmerin noch größer. „In der Familie haben wir uns vor kurzem darüber unterhalten“, sagte Wöhrl. Und so stand eigentlich schnell fest, dass die Löwin auch in das Unternehmen investieren würde, das Übernachtungen auf dem Hamburger Energiebunker, auf einer Alpaka-Farm in Nordrhein-Westfalen oder in einem Museumsdorf in Brandenburg anbietet.

    Die Übernachtungen mit „Sleeperoo“ kosten zwischen 70 Euro und etwa 200 Euro und das Zelt wird immer in der Nähe von Waschmöglichkeiten aufgestellt – auch wenn es in die Natur geht.

    • „Gearflix“ von Marius Hamer

    Das Bochumer Foto-Geschäft Hamer ist eine Institution: In der vierten Generation verkauft die Familie Kameras, Objektive und Zubehör. Doch selbst die Umstellung auf Hightech-Geräte wie Drohnen und Profi-Equipment haben die Konkurrenz der Online-Händler nicht kleiner werden lassen. Und so hat Marius Hamer, Junior im Familienbetrieb, eine neue Idee gehabt, die er mit der Marke „Gearflix“ verfolgt.

    Marius Hamer (r.) aus Bochum präsentiert „Gearflix“.
    Marius Hamer (r.) aus Bochum präsentiert „Gearflix“. © MG RTL D / Frank W. Hempel | MG RTL D / Frank W. Hempel

    Er bietet einen Service an, den Amazon und Co. nicht liefern: einen Mietservice mit der technischen Erfahrung aus gut 100 Jahren Foto-Handel. Ein Investment über die geforderten 300.000 Euro für zehn Prozent der Firma gab es aber nicht. Vor allem befürchteten Kritiker wie Frank Thelen und Dagmar Wöhrl, dass der Aufbau der Marke zu viel Geld verschlingen würde.

    Der Shop von „Gearflix“ bietet eine Reisekamera schon ab 38,80 Euro Miete pro Woche. Professionelle Kameras kosten bis zu 199 Euro pro Woche – besonderes Zubehör und Objektive kosten extra.

    • „Twerxout“ von Kristina Markstetter und Rimma Banina

    Kristina Marktstetter (l.) und Rimma Banina aus Hannover präsentieren mit
    Kristina Marktstetter (l.) und Rimma Banina aus Hannover präsentieren mit "TwerXout" ein auf Twerking basierendes Fitnessprogramm. © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer | MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

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    mit unserer Redaktion gesagt, dass „Die Höhle der Löwen“ aus seiner Sicht auch Bildungsfernsehen ist, in dem es um Firmengründungen, Business-Pläne und Investitionen geht. Doch bei dem Pitch von Kristina Markstetter und Rimma Banina von „Twerxout“ lernte auch Thelen noch etwas dazu – und zwar was Twerken ist.

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      Die beiden Gründerinnen haben aus der Po-Wackel-Technik, die oft in Musikvideos zu sehen ist, ein Fitness-Programm erdacht. Und dieses Programm wollten beide mit Hilfe der Löwen noch besser vermarkten. Doch störte die Juroren vor allem, dass die Gründerinnen bei der Ausbildung von Trainern und späteren Kurse nicht an die Qualitätskontrolle gedacht hatten. Und so gab es keine 50.000 Euro Kapital für die Unternehmerinnen aus Hannover.

      „Twerxout“-Events an einem oder mehreren Tagen kosten 70-120 Euro, eine Trainerausbildung 302-382 Euro. Wie viel ein Kurs in einem Fitnesstudio in der Nähe kostet, ist über die Webseite von Twerxout nicht zu erfahren.