Berlin. Männer sind Abfall? Nach #metoo und #metwo sorgt nun #menaretrash für hitzige Diskussionen auf Twitter. Wir erklären das neue Phänomen.
- Ein neuer Hashtag bewegt die Twitter-Welt
- Bei #MenAreTrash geht es um strukturelle Benachteiligung von Frauen
- Doch die Community ist gespalten
Zuletzt haben die Twitter-Hashtags #metoo und #metwo gesellschaftliche Debatten über Sexismus und sexuelle Übergriffe (vor allem von Männern an Frauen) sowie die Erfahrung von Alltagsrassismus in Deutschland angestoßen. Wie zuletzt das Nachrichtenportal „Meedia“ berichtete, sorgt nun ein neuer Hashtag für Aufruhr auf Twitter: #menaretrash.
Worum geht es?
Unter #menaretrash – „Männer sind Müll“ – sammeln Twitter-User ihre Erfahrungen zu Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen, Sexismus und (sexuelle) Übergriffe – in erster Linie durch Männer an Frauen.
Doch bevor die Debatte richtig ins Rollen kam, entbrannte ein Streit über die Wahl des Hashtags. Kritiker – Männer wie Frauen – beschweren sich, dass Männer so allgemein verunglimpft würden, ohne dass sie sich – in ihren Augen – schuldig gemacht haben.
Ein strukturelles Problem
Es gibt aber auch Verteidiger des Hashtags. Sie sind der Meinung, dass man strukturelle Probleme von Ungleichbehandlung auch drastisch ausdrücken dürfe. Und dann sind Männer eben Arschlöcher. Eine Verteidigerin ist die freie Autorin Sibel Schick, die unter anderem für die Tagezeitung „taz“ und das „Missy-Magazine“ schreibt.
Auf Twitter veröffentlichte sie unter #menaretrash sogar ein Gedicht, das auf die Kritik der Hashtag-Gegner eingeht und zu erklären versucht, dass es sich um ein strukturelles Problem handle. So heißt es etwa in der letzten Strophe:
„Du sagst: „Nicht alle Männer sind gleich.“ / Ich sage: „Ist das nicht irrelevant vielleicht?“/ Denn es ist ein strukturelles Problem, Und ja, es ist kein individuelles Problem, Und nein, es geht nicht um Ausnahmen, Denn es ist ein weltweites Phänomen, dass Männer Arschlöcher sind.“
Ob sich die Skeptiker von dem Gedicht überzeugen lassen, bleibt zu bezweifeln. Aber vielleicht wollte die Autorin das auch gar nicht. (fkm)