Berlin. Moderator Cherno Jobatey sollte die Leichtathletik-EM einem breiten Publikum näher bringen. Aus Veranstaltersicht blieb er erfolglos.

Cherno Jobateys Engagement als Moderator der Leichtathletik-EM in Berlin fand ein vorzeitiges Ende. Eigentlich sollte der Journalist bis vergangenen Samstag für Partystimmung bei den Berliner Fans am Breitscheidplatz sorgen. Am Donnerstag war dann aber schon Schluss.

Für medialen Wirbel sorgte im Vorfeld das Video einer Showeinlage, die der ZDF- „Morgenmagazin“-Moderator während der Siegerehrung von 100-Meter-Sprinterin Gina Lückenkemper zum Besten gab.

So ermutigte der 57-Jährige die Gewinnerin der Silbermedaille zu einem „Ehrentanz“: „Wir sind hier in Berlin und in Berlin tanzt man, wenn man jemanden wirklich mag“, sagte Jobatey. Danach animierte er auch das Publikum zum Mitmachen. Während die Siegerin die Hüften schwang, begleitete der Moderator den Tanz mit einer improvisierten Rap-Einlage.

Nach seinem Auftritt zog der Moderator via Twitter ein positives Fazit.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Veranstalter: Der Auftritt war fantastisch

Am Sonntag kursierte das Gerücht, Jobatey sei wegen des Raps vom ZDF gefeuert worden. Entgegen unterschiedlicher Berichte – unter anderem in der „Bild“-Zeitung (Bezahlangebot) und „Kölner Stadtanzeiger“ – erklärt Konstantin Krause, Verantwortlicher für das Programm am Breitscheidplatz, dass die Showeinlage Jobateys nichts mit dem Ende seines Engagements zu tun habe: „Das ist völliger Quatsch. Im Gegenteil. Der Auftritt ist geradezu fantastisch gewesen. Das war genau das, was wir uns vorgestellt haben“, sagte er unserer Redaktion.

Cherno Jobatey.
Cherno Jobatey. © Getty Images for Bertelsmann | Adam Berry

Auch Jobateys Managerin Elisabeth Gottmann erklärte unserer Redaktion, dass es sich dabei um eine „programmliche Geschmacksfrage“ gehandelt habe und Jobatey nicht wegen eines Videos oder eines Raps entlassen wurde.

Auftritt hat nichts mit dem ZDF zu tun

Krause erklärt aber auch, dass sich die Veranstalter eine Moderation gewünscht habe, die nicht nur den „harten Kern“ der Leichtathletik-Fans anspreche, sondern auch andere für den Sport begeistern könne. „Wir haben uns für den gesamten Zeitraum aber gegen Cherno entschieden, weil es programmatisch nicht in unser Konzept gepasst hat“, sagte Krause. Er habe „mit Cherno gesprochen“ und ihm erklärt, dass es ihm Leid tue.

Auswirkungen auf seine Funktion als Moderator des ZDF-„Morgenmagazins“ habe die Showeinlage nicht. Die Veranstaltung der Leichtathletik-EM habe mit dem TV-Sender nichts zu tun: „Das EM-Engagement von Cherno Jobatey betrifft nicht seine Tätigkeit beim ZDF-„Morgenmagazin“, für das er auch weiterhin tätig sein wird“, bestätigte ein ZDF-Sprecher unserer Redaktion.