Köln. Nach Vorwürfen sexueller Belästigung stellte der WDR-Fernsehspielchef Gebhard Henke frei. Der bestreitet jetzt jegliches Fehlverhalten.

Nachdem der Westdeutsche Rundfunk (WDR) ihn nach Vorwürfen sexueller Belästigung freigestellt hat, ist der Leiter des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie, Gebhard Henke, nun selbst an die Öffentlichkeit gegangen.

Henkes Anwalt teilte mit, dass sein Mandant vom Sender am Sonntag freigestellt worden sei, ohne ihm „einen einzigen konkreten Sachverhalt zu nennen“, schrieb Peter Raue in einer Presseerklärung. Der Anwalt hat den WDR nach eigenen Angaben aufgefordert, die Vorwürfe bis zum 10. Mai zu konkretisieren und Henke dazu Stellung nehmen zu lassen – oder die Freistellung aufzuheben.

WDR-Mitarbeiter will Informationen über Vorwürfe

Henke ist seit 1984 beim WDR tätig und auch als ARD-„Tatort“-Koordinator bekannt. „Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, er weiß nicht, wer gegen ihn einen – welchen? – Vorwurf erhebt. Und dies sollte, bevor die Gerüchteküche brodelt, klargestellt werden“, betonte Raue auf dpa-Anfrage. Sein Mandant habe sich dazu entschieden, seinen Namen zu nennen, um Spekulationen ein Ende zu bereiten.

Der „Tatort“-Koordinator und WDR-Fernsehspielchef, Gebhard Henke, bestreitet jegliches Fehlverhalten.
Der „Tatort“-Koordinator und WDR-Fernsehspielchef, Gebhard Henke, bestreitet jegliches Fehlverhalten. © dpa | Oliver Berg

Der WDR hatte zu den Vorwürfen gegen Henke am Montagnachmittag mitgeteilt: „Wir haben verschiedene ernstzunehmende Hinweise, denen wir derzeit sehr sorgfältig nachgehen. Während dieser Überprüfung halten wir es für notwendig, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden.“

Henke wurde seinem Anwalt zufolge vor wenigen Tagen damit konfrontiert, dass es „konkrete Hinweise auf Vorwürfe wegen sexueller Belästigung“ gebe. Wer die Vorwürfe erhoben habe, um welche Vorhaltungen es gehe, habe man ihm aber nicht mitgeteilt.

Zweite Freistellung beim WDR wegen Vorwürfen von Belästigung

Erst vor wenigen Wochen

Auch interessant

vom WDR freigestellt worden. Die WDR-Geschäftsleitung hatte Mitte April ein Maßnahmenpaket für eine bessere Vorbeugung beschlossen und eine dauerhafte externe Ombudsstelle angekündigt, an die sich Betroffene wenden können.

Zudem soll die frühere Gewerkschaftschefin und EU-Kommissarin Monika Wulf-Mathies in „völliger Unabhängigkeit“ prüfen,

Auch interessant

(dpa)