Berlin. Bei „Germany’s next Topmodel“ sind mal wieder die (nackten) Männer los. Zickenkrieg gibt es natürlich auch – aus einem anderen Grund.

Wenn Astrid Lindgren doch nur Klaudia mit K kennengelernt hätte! Dann hieße das 1944 veröffentlichte Buch der schwedischen Kinderbuchautorin sicher nicht „Britt-Mari erleichtert ihr Herz“, sondern „Klaudia mit K erleichtert ihr Herz“.

Denn in diesem schleppt sie viel zu viel mit sich herum: Lulu und seinen Besitzer, den Fitnesstrainer, der aus Helis hüpft, und ihre neueste Entdeckung, ein Model mit Bart und buschigen Augenbrauen „ganz“ ihr Typ.

Das Problem: Eigentlich müssten noch zwei ihrer Kolleginnen in ihrem allerwichtigsten Organ Platz finden, nämlich Stephanie und Trixi. Beiden droht am Donnerstagabend das Aus bei „Germany’s next Topmodel“. Und Klaudia mit K soll’s richten.

„Du siehst aber gut aus“

Ein Glück, dass vor solch einer schwierigen Angelegenheit aber erst einmal ein wenig Vergnügen im Vordergrund steht. Beziehungsweise: ein äußerst wichtiger Video-Dreh, der nicht zuletzt über das Weiterkommen in die kommende Woche entscheidet. Aber Klaudia mit K wäre nicht Klaudia mit K, wenn sie bei all der Anspannung die angenehmen Seiten des Lebens vernachlässigen würde, genauer gesagt: ein Männermodel, und nicht irgendeins (Ihre Begrüßungsworte: „Du siehst aber gut aus!“).

Die 15 verbliebenen Kandidatinnen, allesamt im Madonna-„Like A Virgin“-Look, treten in dieser Folge mit den Tänzern der „Magic Mike Live Vegas Show“ vor die Kamera. Vor eben dieser sollen die Mädchen verschiedene Emotionen verkörpern, von Schüchternheit über Arroganz bis hin zu Ängstlichkeit. Sally, seit Jahren Schauspielerschülerin, steht der Herausforderung ganz cool gegenüber – allerdings ahnt auch sie nichts von Klums großer Überraschung.

Wahl der ersten „Miss Topmodel“

Das Model Klaudia Giez alias Klaudia mit K.
Das Model Klaudia Giez alias Klaudia mit K. © picture alliance / Soeren Stache/picture alliance | Soeren Stache

Denn während des Drehs präsentieren die Magic Mikes ungefragt ihren nackten Oberkörper, Hüftkreisen und Bauchmuskelspiel inklusive. Dennoch sollen die angehenden Topmodels natürlich unbedingt in ihrem dargestellten Gefühl verharren, schließlich „ist das hier keine Dating-Show“ (und das aus dem Mund von Klaudia!).

Wem gelingt’s am besten? Zoe, die sich wie ein scheues Rehlein an die Männer heranpirscht, und eine für die Kamera verzweifelte Abigail. Das perfekte Trainingslager hätte sich ihr ein paar Tage später geboten.

Nach dem Auftritt des

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stand das nächste Novum bei GNTM auf dem Programm: Klum & Co. wählen die erste „Miss Topmodel“. Ein Schönheitswettbewerb im Schönheitswettbewerb, sozusagen.

Sally stänkert, als gäbe es kein Morgen

Wie bei dieser Art von Konkurrenzkampf üblich, sollen sich die Mädchen mit ihren Rivalinnen vergleichen – und das laut Juror Thomas Hayo nach Möglichkeit „mit Anmut und Grazie“. Das kann ja heiter werden! Modelmutti

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prophezeit sogleich die Apokalypse: „Für die Mädchen wird nichts mehr so sein, wie es war“.

Und tatsächlich, Trixi heult, ehe das Siegerkrönchen ins rechte Licht gerückt ist: „Es ist nicht in meiner Natur, mich mit jemand anderem zu vergleichen“. Vielleicht hätte sie sich etwas Nachhilfe bei Sally holen sollen? Die stänkert über Abigails Arroganz, als gäbe es kein Morgen.

Selbst Christina, die während des „Elle“-Castings ganz arg gegen sich selbst austeilt („Ich mag mein Gesicht nicht“), zeigt sich entsetzt: „Man sollte sich bei einer Miss-Wahl wie eine Miss aufführen, nicht wie eine aus dem Ghetto.“

„Sonst siehst du aus wie eine hässliche Zicke“

Dabei wollte Sally den Zuschauern doch nur die Augen öffnen, wer Abigail wirklich ist. Sagt sie. Wandelbarkeit gehöre jedenfalls nicht in ihr Portfolio, was Juror Hayo als „harten Tobak“ abtut. Auch Klum findet, dass die 17-Jährige wegen ihres Feuerwerks der Boshaftigkeit nicht besonders sympathisch herüberkommt: „Du musst lernen, diplomatischer zu werden“, rät die 44-Jährige ihrer Kandidatin. „Sonst siehst du aus wie eine hässliche Zicke.“

Siehe da, wer

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– und damit auf das Ticket für die nächste Runde – muss nämlich keinesfalls austeilen, wie Klaudia mit K beweist. Heidi Klum: „Deine Message war sehr schön gewesen“.

Die 21-Jährige habe ihre Einzigartigkeit hervorgehoben statt die Makel der anderen Models zu benennen. Großes Klaudia-Kino. Sie darf als Siegerin eine Konkurrentin, die kein Foto bekommen hat, wieder ins GNTM-Rennen zurückholen. Sie entscheidet sich für Trixi. Ein erleichtertes Herz mehr, und ein gebrochenes dazu. Tschüss, Stephanie.