München. Die Figur von Veronica Ferres versucht in ihrem neuen Film, einen Millionär zu heiraten. Im Interview spricht sie über ihre eigene Ehe.

Sie spielte in „Rossini“, sie war das „Superweib“ und ist die Ermittlerin „Lena Fauch“ – Veronica Ferres gehört zu Deutschlands bekanntesten Schauspielerinnen. In „Liebe auf den ersten Trick“ ist die 52-Jährige jetzt als Hochstaplerin zu sehen, die reiche Männer ausnimmt.

Frau Ferres, Sie führen die Menschen in dem Film ja ziemlich hinters Licht. Was halten Sie als gläubige Katholikin denn vom Schwindeln?

Veronica Ferres: Flunkereien im kleinen Rahmen kann man mal durchgehen lassen. Aber beim richtigen Lügen wird es schwierig bis gar unmöglich.

Sind Sie schon einmal auf jemanden hereingefallen, der Sie gezielt hinters Licht führen wollte?

Ferres: Es passiert zwar immer wieder, vor allem im Berufsleben, dass jemand das versucht. Aber ich habe im Lauf meines Lebens meine Lektion gelernt und denke, dass ich eine ganz gute Menschenkenntnis gewonnen habe. Ich ahne es, wenn etwas faul ist, ich ziehe Erkundigungen ein und schütze mich.

Im Film wollen Sie einen von Dieter Hallervorden gespielten Millionär heiraten und um sein Geld prellen.

Ferres: Als ich Dieter Hallervorden bei der Premiere von „Honig im Kopf“ kennenlernte, war ich einfach hellauf begeistert, was er für ein unglaublich lustiger, lebensbejahender Mensch ist. Als später die Ufa auf mich zukam und mich fragte, worauf ich Lust hätte, sagte ich, dass ich wahnsinnig gerne einen Film mit Dieter Hallervorden drehen würde – daraufhin wurde dieser Stoff für uns entwickelt.

Sie haben auch Kuss-Szenen mit Hallervorden.

Ferres: Grundsätzlich ist es so, dass ich solche Szenen drehe und am Abend schon wieder vergessen habe. Aber davon abgesehen: Dieter Hallervorden ist ein großer Charmeur! Seine Lebensgefährtin Christiane Zander war mit am Set und immer in meiner Blickrichtung. Ich bin nach diesen Szenen zu ihr gegangen und habe sie gefragt, ob das für sie okay ist. Das war mir wichtig. Wir Frauen sind uns ja näher, und ich denke, das war schon eine ungewohnte Situation für sie. Deshalb wollte ich sichergehen, dass das alles in Ordnung ist.

Werden Ihnen heute andere Rollen angeboten als früher?

Ferres: Das hoffe ich doch! Früher war es die junge Geliebte, heute sind es tolle Charakterrollen. Gebrochene Rollen, starke Frauen.

Für viele Frauen ist das Alter um die 50 mit einem Umbruch verbunden. Was bedeutet dieser Lebensabschnitt für Sie?

Ferres: Es ändert sich eigentlich wenig für mich. Ich habe eine tolle Firma, ich habe beruflich mehr Anfragen denn je, ich bin glückliche Mutter von drei Kindern, einem leiblichen und zwei Stiefkindern. Ich bin dankbar für jeden Tag, für schönes Wetter, für Kaffeeduft in der Frühe – ich genieße das Leben sehr.

Sie standen als Schauspielerin früher oft sehr in der Kritik. Hat Sie das verletzt?

Ferres: In Deutschland ist jeder, der erfolgreich ist und viele Projekte macht, in gleichem Maße einer starken Kritik ausgesetzt. Das ändert sich nie. Wenn man sich versteckt, ist man dieser Kritik natürlich nicht so ausgesetzt, aber dann findet man auch nicht statt.

Ihr Mann Carsten Maschmeyer ist Milliardär. Manche sagen sicher, dass Sie es doch finanziell nicht nötig haben zu arbeiten.

Ferres: Das ist falsch, weil ich finanziell unabhängig bin. Das war keine Versorgungshochzeit, sondern eine Liebesheirat. Ich stehe auf eigenen Beinen und versorge mich und meine Tochter. Ich stand ein Leben lang immer auf meinen eigenen Beinen, ich kann es auch nicht anders, denn ich bin so erzogen worden. Meine Mutter hat drei Kinder großgezogen, hat ihr eigenes Geld verdient, obwohl sie unseren Vater über alles liebte und es eine 45-jährige, glückliche Ehe war. Aber ich würde sogar dann noch weiterarbeiten, wenn ich im Lotto gewinnen würde, denn ich liebe meinen Beruf. Ich liebe es, meine eigene kleine Produktionsfirma zu haben, wo wir Stoffe mit Autoren entwickeln und Filme vom weißen Blatt Papier bis zur Leinwand zum Leben erwecken. Ich bin der glücklichste Mensch der Welt, wenn ich in diesem Beruf arbeiten darf.

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    Dienstag, 20. März, Sat.1, um 20.15 Uhr