Berlin. Am Abend der Kanzlerinnenwahl spricht Maischberger über die vierte Amtszeit von Merkel. Ihre Gäste sind sicher: Leicht wird es nicht.

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hat es wieder einmal geschafft: Der Bundestag hat sie am Mittwoch zum vierten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt. Damit enden dramatische Monate, in denen seit der Bundestagswahl im September lange Zeit nicht klar war, wann es eine neue Bundesregierung geben würde – und ob Merkel die Angelegenheit überstehen würde.

Doch wie wird die mit so viel Mühe zustande gekommene

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nun regieren? Dieser Frage ging am Mittwochabend auch Sandra Maischberger nach.

Die Jungen sehen Probleme

In einer Hinsicht war sich die Runde schnell einig: Die neue Regierung wird es nicht leicht haben. Das zeigte sich schon daran, dass Merkel bei der Kanzlerinnenwahl im Bundestag 35 Stimmen weniger erhielt, als Union und SPD theoretisch gemeinsam haben. „Das ist ein klares Zeichen, dass es die große Koalition nicht so leicht haben wird wie die letzte“, sagte der Chef der Jungen Union, Paul Ziemiak.

Ähnlich schätzte das sein Amtskollege bei den Sozialdemokraten ein. „Diese Koalition wird es schwer haben“, sagte Juso-Chef

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. Die Frage, ob seine Partei fortan Oppositionsarbeit in der Regierung betreiben werde, verneinte er aber. Zugleich machte Kühnert auch klar, dass die SPD auf ein eigenständiges Profil achten werde.

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    Wie wirkt die Kanzlerin?

    Für Merkel wird es in den kommenden Monaten also nicht unbedingt leichter werden. „Sie wirkt wahnsinnig müde“, sagte Ferdos Forudastan von der „Süddeutschen Zeitung“. Das sei in Anbetracht der schwierigen Regierungsbildung verständlich.

    Zugleich warnte Forudastan davor, die Kanzlerin abzuschreiben. Dies sei schon häufiger passiert, zuletzt etwa auf dem Höhepunkt der Umfragen von Martin Schulz. „Und dann hat sie die Wahl doch noch mal gewonnen“, erinnerte die Journalistin.

    Wofür steht die neue Regierung?

    Doch auch inhaltlich wurde von der Runde eine Müdigkeit der Koalitionäre festgestellt. „Der Koalitionsvertrag bringt für einige Menschen Erleichterungen“, sagte Forudastan. Der nötige große Wurf sei aber nicht erkennbar. „Die großen Themen werden bestenfalls gestreift.“

    „Ich sehe kein Ziel für das die Koalition steht“, sagte auch der Fernsehmoderator Claus Strunz. Dabei sei es eigentlich Zeit für eine Agenda 2030. Stattdessen würde die neue Bundesregierung aber auf ein Kleinklein setzen.

    Flüchtlinge dürfen nicht fehlen

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    Das lag an der Gesprächsführung der Gastgeberin, aber auch daran, dass mit Bernd Baumann ein AfD-Politiker in der Runde saß. Klar das Baumann bei jeder Gelegenheit versuchte, die Kurve zu den Flüchtlingen zu kriegen.

    Von Maischberger wurde er dabei nicht behindert. Dafür boten ihm die anderen Gäste Paroli. „Es ist nicht vernünftig, hinter jedem Problem einen Flüchtling auszumachen“, sagte etwa die Journalistin Forudastan. „Bei Wahlen kriegen Sie nicht 80 Prozent, sondern die kriegen die Anderen“, sagte die Grüne Katrin Göring-Eckardt an Baumann gewandt. Und Kühnert verwies darauf, dass die AfD keine Lösungen anbiete – und in ihrem Programm eine unsoziale Politik fordere.

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      Das Fazit

      Das Thema dieser Ausgabe von „Maischberger“ war zeitlich gut gelegt. Am Abend nach der Kanzlerinnenwahl über die neue Regierung sprechen zu können, ist eigentlich ideal. Allein, die Debatte franste stark aus: Die Äußerungen von Jens Spahn, die Bundestagsrede von Cem Özdemir gegen die AfD und die Frage, wer eigentlich Deutscher ist – all das passte nicht so recht zum eigentlichen Thema der Sendung.

      Immerhin: Ab und an gab es trotzdem erhellende Momente. Etwa als Strunz an Baumann gerichtet eine simple aber doch bestechende Definition von Deutschsein abgab: „Ein deutscher Pass und die Befolgung des Grundgesetzes macht einen zum Deutschen. Das Aussehen ist völlig wumpe.“

      Zur Ausgabe von „Maischberger“ in der ARD-Mediathek