Berlin. Fans von „Bares für Rares“ hatten sich öfter gefragt: Ist in der TV-Show alles echt? Das ZDF versicherte: ja – und rudert nun zurück.

  • Ist bei „Bares für Rares“ doch nicht alles echt?
  • Nun kommt raus: Es treten in der Sendung doch Komparsen auf
  • Das ZDF reagiert auf die erneuten Vorwürfe

Was ist echt in der TV-Show „Bares für Rares“ und was ist nur gestellt? Diese Frage stellten sich die Zuschauer der ZDF-Sendung bereits vor einigen Wochen. Damals hatte sich Goldhändler Ahmed Abou-Chaker, der bereits mehrfach in der Sendung mitwirkte, über die Menschenschlangen gewundert, die sich angeblich zum Schätzen ihrer Gegenstände in die Show begeben.

Die Vermutung lag nahe: Hier sind Komparsen am Werk. Doch das ZDF wollte davon nichts wissen und bestritt sämtliche Vorwürfe. Die Menschen in der Schlan­ge seien keine Kom­par­sen, hieß es. „Auch sie müs­sen sich mit ihren Ob­jek­ten be­wer­ben, auch wenn die Sa­chen nicht zum Ver­kauf kom­men“, teilte das ZDF mit.

Komparsen-Gesuch für „Bares für Rares“ aufgetaucht

Doch nun sieht die Sache wieder ganz anders aus. Auf dem Portal „komparse.de“ ist eine Annonce zu finden, in der tatsächlich Statisten für „Bares für Rares“ gesucht wurden. Zunächst hatte „Bild.de“ über den Fall berichtet. Die Anzeige stammt bereits aus dem vergangenen September.

Warum zahlen wir den Rundfunkbeitrag?

weitere Videos

    Für etwa 4,5 Stunden Zeitaufwand wurde eine Gage von 50 Euro versprochen. Antike Gegenstände waren für die Teilnahme am Dreh offenbar nicht erforderlich. Sie wurden in der Suchanzeige zumindest nicht erwähnt.

    „Bild.de“ konfrontierte das ZDF mit dem Komparsenaufruf und erhielt eine überraschende Antwort: „Aus rein pro­duk­tio­nel­len Grün­den wer­den im Bild­hin­ter­grund auch Kom­par­sen einge­setzt“, hieß es nun von einem Sprecher des Senders.

    ZDF rechtfertigt Vorgehen

    Das ZDF erklärte weiter, dass die Kom­par­sen „nie di­rek­te Be­tei­lig­te der in der Sen­dung ge­zeig­ten Ex­per­ti­sen und Verkaufs­pro­zes­se“ seien. Sie würden jedoch einen Vorteil bieten: „Sie ste­hen uns im Ge­gen­satz zu den Besu­chern, die zur Schät­zung zu uns kom­men, fle­xi­bel und zeit­lich frei zur Ver­fü­gung“, sagte der Sprecher weiter.

    Warum der Sender zuvor so vehement eine Beteiligung von Komparsen abstritt, bleibt offen. (jei)