München. Keiner ist so lange Juror bei „Germany’s Next Topmodel“ wie Thomas Hayo. Ein Gespräch über Druck in der Branche und Partys mit Madonna.

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sind wackelig: Zwölf Juroren wechselten sich bisher bei „Germany’s Next Topmodel“ ab. So lange wie Thomas Hayo duldete die Chefin noch niemanden. Seit 2011 ist er dabei, in der 13. Staffel (ab 8. Februar bei ProSieben) wird der Werbefachmann aus dem Saarland zusammen mit Klum und Designer Michael Michalsky wieder junge Frauen auf ihre Laufsteg-Tauglichkeit testen.

Herr Hayo, Sie sitzen in der neuen Staffel der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ zum siebten Mal in der Jury. Wieso halten Sie es länger aus als jeder andere Juror?

Thomas Hayo: Heidi und ich sind seit vielen Jahren sehr eng befreundet. Wir sind fast zeitgleich, in den frühen 90er-Jahren, nach New York gezogen und haben uns damals, am Anfang unserer Karrieren, kennengelernt. Und da wir beide ja eigentlich deutsche Dorfkinder sind, die in die große weite Welt zogen, um sich dort zu beweisen, gibt es sehr viele Erfahrungen, die uns verbinden. Wir sind inzwischen ein perfekt eingespieltes Team, das sich blind versteht und das extrem viel Spaß an der Zusammenarbeit hat. Außerdem war mir persönlich schon von Anfang an sehr wichtig, dass ich mich vor der Kamera nicht verstellen muss. Ich bin so, wie ich bin.

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    Wie schnell erkennen Sie, ob eine Kandidatin das Zeug zum Model hat?

    Hayo: Da ich im Laufe meiner Karriere schon unzählige Castings für verschiedenste Kunden gemacht habe, verfüge ich über ein sehr gutes Gespür. Einigen der heutigen Topmodels wie etwa Miranda Kerr, Lily Aldridge, Lara Stone oder Karlie Kloss habe ich so zu ihren ersten großen Werbejobs verholfen. Eigentlich dauert es nur wenige Minuten, um zu erkennen, ob ein Mädchen das erforderliche Potenzial besitzt oder nicht. Ob sie jedoch in der Lage ist, aus vorhandenem Potenzial das Maximum rauszuholen, das erkennt man in der Regel erst, wenn man mit ihr enger zusammenarbeitet. Ein tolles Gesicht und perfekte Proportionen alleine machen noch lange kein Topmodel aus.

    Sondern?

    Hayo: Meine Erfahrung zeigt mir, dass nur diejenigen, die diesen Job auch wirklich ernst nehmen und ihn professionell angehen, über längere Zeit hinweg Erfolg haben können. Große Foto- und Filmshoots oder Fashionshows sind mit hohen Kosten verbunden – da kann es sich keiner leisten, den Erfolg einer solchen Produktion durch ein Model in Gefahr zu bringen, das im Ernstfall nicht abliefern kann. Eine Kate Moss mag privat ein eher exzessives Leben führen, aber wer sie kennt und schon einmal mit ihr zusammengearbeitet hat, weiß, dass sie am Set immer 100-prozentig da ist. Nur deshalb ist sie nach wie vor so gut im Geschäft.

    Große Stars gingen aus „GNTM“ zuletzt nicht hervor. Ist ein Sieg dort noch ein echter Türöffner ins Modebusiness?

    Hayo: „Germany’s Next Topmodel“ zu werden oder in der Show sehr weit zu kommen, kann eine große Starthilfe sein. Was die Mädchen letztendlich jedoch daraus machen, hängt von ihnen selbst ab.

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      Wenn Sie eine Teenager-Tochter hätten, die da mitmachen wollte: Was würden Sie ihr raten?

      Hayo: Ich würde ihr sagen, dass sie gerne mitmachen darf, sich aber zuvor bewusst machen muss, was es bedeutet. In der Öffentlichkeit zu stehen, ist ein großer Wunsch von vielen, aber es ist ein zweischneidiges Schwert. Man muss damit umgehen können oder es schnellstmöglich lernen. Nicht jede ist dafür geeignet.

      Sie leben in New York. Stimmt es, dass Sie auf Ihrer Dachterrasse schon Partys mit Madonna gefeiert haben?

      Hayo: Ich mag es sehr gerne, Freunde zu mir nach Hause einzuladen. In kleinem als auch im größeren Kreise, je nach Anlass. Im Laufe der Jahre sind viele dieser Get-togethers zu Institutionen geworden, mit vielen illustren Gästen. Madonna ist da eine von vielen. Wenn sie kommt, dann kann man davon ausgehen, dass das Wohnzimmer innerhalb kürzester Zeit zur Tanzfläche umfunktioniert wird.