Dschungelcamp-Auftakt: In diesen Promis steckt Potenzial
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Von Christine Holthoff
Berlin. Die zwölfte Staffel des RTL-Dschungelcamps ist ärgerlich harmonisch gestartet. Doch so manch ein Kandidat könnte noch explodieren.
Der Januar, das weiß jeder, ist seit jeher die Zeit, um sich den wirklich wichtigen Fragen des Lebens zuzuwenden. Schmeckt Kamelhirn eigentlich medium oder gut durch besser? Reicht man dazu ein knuspriges Mangiapane oder lieber eine Portion Farfalle? Und wer kriegt eigentlich schneller eine Regierung – der Dschungel oder die Bundesrepublik?
Während die alte Tante SPD noch darüber redet, ob weiter geredet wird, ist die Grande Dame des Trash, das RTL-Dschungelcamp, schon wieder beim Eingemachten. Oder in ihrem Fall: bei den Eingeweiden.
Bin ich schon ein Star?
Gerade noch lagen die Promis respektive ehemaligen Promis respektive Verwandten von ehemaligen Nachbarn von Menschen, die glauben, einen Promi mal von Weitem gesehen zu haben, friedlich schlummernd im Hotelzimmer, da schickt RTL schon seine Ranger zum rüden Abtransport. Nur Ex-Fußballer
saß da bereits beim Frühstück. Oder wie er es nennt: Konter-Bier.
Man muss gestehen: Selten war es so wichtig, die Kandidaten von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ schnell in ihre Campshirts zu stecken. Wie sonst soll man wissen, wie der Großteil des 2018er-Jahrgangs überhaupt heißt?
. Nein, nicht der mit den romantischen Kreidefelsen. Der mit den romantischen Rosen. Sagt von sich selbst: „Wenn ich nicht bei ‘Die Bachelorette’ mitgemacht hätte, würde ich mich auch nicht kennen.“
. Die sich statt über ihre Rollen als Schauspielerin nun plötzlich ganz neu zu definieren scheint: „Hallo, ich bin Sandra und ich stinke nach Rattenpipi.“ Zur Selbsthilfegruppe dann bitte hier entlang.
Aber unsere Ignoranz sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch vermeintliche Nobodys im Dschungel groß auftrumpfen können. Ein paar vielversprechende Ansätze für die kommenden zwei Wochen waren schon zu erkennen.
(der DSDS-Zweite, nicht der Cocktail) wie einst Dschungel-Legende Thorsten Legat kurzzeitig „von seiner Kompetenz beirren lassen“, als er ausführte: „Auf einer Skala von 1 bis 10 bin ich so was von on Fire.“ Falls ja: Bitte mehr davon!
Der Hitzkopf
„Wer die Nerven verliert, verliert das Spiel“, sagte Ansgar Brinkmann einst. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, in seiner Zeit beim FC Gütersloh eine ganze Straße in Schutt und Asche zu legen. Erst ein Sprint über die Dächer von acht Taxis, dann ein beherzter Blumenkübelwurf ins Schaufenster und ein Sprung durch eine weitere Scheibe aufs Bett eines Möbelhauses. Schaden: 25.000 Mark.
Der erste Tag im Dschungelcamp 2018
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So weit war es im Dschungelcamp noch nicht. Aber dass sich RTL trotz hart erkämpfter Sterne erdreistete, den Promis Känguruschwanz vorzusetzen, stieß Ansgar übel auf. Schlimmer als Reis und Bohnen sei das – eine Frechheit! Und wenn sich einer mit den Küchen der Welt auskennt, dann natürlich er, er hat sie alle gesehen: in Osnabrück, in Cloppenburg, in Bielefeld.
. Keine Gefahr im Brinkmann’schen Sinne, eher das Gegenteil. Schon beim „Promi Big Brother“ war sie ärgerlich besonnen, hielt den Laden zusammen. Doch was will man mit Harmonie? Dann lieber ein paar derbe Sprüche wie ihr Kommentar zum Köstlichkeitsgrad von Krokodilpenis: „Gar nicht schlecht – hab’ schon schlimmere gehabt.“
Die Luxusartikel der Dschungelcamper
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Die Gestrauchelte
Das Dschungelcamp lebt von den Geschichten seiner Bewohner. Und eine Frau mit einer solchen ist
, Witwe des unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommenen Schönheitschirurgen Franz Gsell.
Zum Auftakt hielt sie sich noch bedeckt, knabberte in der Dschungelprüfung artig an ihren Kuheutern, doch die Frau hat auch eine Mission: „Ich möchte, dass man Tatjana endlich mal lieb hat.“ Sollte sie auspacken, schlummert in ihr großes Potenzial. Denn die Leute lieben geläuterte Existenzen.
15 Tage hat sie noch Zeit. Lasset die Spiele beginnen!