Essen. Über 30 Jahre war sie im „Traumschiff“ zu sehen, jetzt hört sie auf: Schauspielerin Heide Keller über den Abschied aus der TV-Serie.

Eine TV-Legende geht von Bord: Mehr als drei Jahrzehnte lang verrichtete Heide Keller als Chef-Hostess Beatrice ihren Dienst auf dem „Traumschiff“, doch jetzt ist Schluss. In der Neujahrsausgabe der beliebten Fernsehserie ist die 76-Jährige zum letzten Mal in der Rolle zu sehen, mit der sie berühmt wurde. In „Das Traumschiff: Los Angeles“ (1.1., 20.15 Uhr, ZDF) verabschiedet sich Hostess Beatrice von Kapitän und Mannschaft.

Warum hören Sie jetzt auf?

Heide Keller: Ganz einfach: Ich wollte gehen, solange ich noch auf Stöckelschuhen die Gangway runterkomme. Mir war es wichtig, den Zeitpunkt selber zu bestimmen und mit einer gewissen Frische von Bord zu gehen.

Wie war der letzte Drehtag?

Keller: Es wurde lange applaudiert, das hat gar nicht mehr aufgehört. Alle waren da, und ich habe mehrere Abgänge versucht, die nicht geklappt haben. Und dann habe ich schließlich doch noch geheult. Das wollte ich eigentlich nicht.

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    Können Sie sich denn auch noch an den ersten Drehtag auf dem „Traumschiff“ erinnern?

    Keller: Sehr gut sogar. Das war morgens um acht auf den Bahamas, schon bei großer Hitze und in Stöckelschuhen. Da habe ich den allerersten Satz gesagt, der jemals für das „Traumschiff“ gesagt wurde. Er lautete: „Wo wollte Ihr Mann denn hin?“ Den habe ich zur Kollegin Maria Sebaldt gesagt, und der Mann war Günter Lamprecht.

    Wo hat es Ihnen am besten gefallen?

    Keller: Die Atacama-Wüste in Südamerika hat mich unglaublich beeindruckt. Aber das Paradies auf Erden, das sage ich immer wieder, ist für mich die Südsee.

    Ist das „Traumschiff“ denn ab und zu auch in raue See geraten?

    Keller: Und ob, ich fand das aber immer spannend, wenn ein Sturm aufkam und alles nach unten gestellt und festgezurrt wurde. Das fand ich abenteuerlich, aber ich habe zum Schiff und zu den Kapitänen immer vollstes Vertrauen gehabt. Ich habe nie eine Sekunde lang Angst gehabt, das Schiff könnte untergehen oder so.

    Sind Sie je seekrank geworden?

    Keller: Zum Glück nie. Gott sei Dank, denn es muss schrecklich sein. Von den Gastdarstellern hat es in all den Jahren natürlich einige erwischt, sogar mein geliebter Kapitän Heinz Weiss ist mal seekrank geworden, was ihm schrecklich peinlich war.

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      War Ihnen Heinz Weiss, der von 1983 bis 1999 das Steuerrad in der Hand hielt, von den vier Kapitänsdarstellern, mit denen Sie zusammengearbeitet haben, der liebste?

      Keller: Das kann man so sagen, und zwar weil wir wirklich Freunde waren. Er war für mich der Kapitän schlechthin, genauso, wie ich mir einen Kapitän immer vorgestellt habe.

      Die Chef-Hostess Beatrice war Ihre Lebensrolle. Glauben Sie, dass Ihnen das Angebote für andere Filme vermasselt hat?

      Keller: Weiß ich nicht. Ich habe das, was ich gemacht habe, gerne gemacht. und was nicht passiert ist, ist eben nicht passiert.