Berlin. Beim „Duell um die Welt“ haben Joko und Klaas mal wieder Nehmerqualitäten bewiesen. Wären da bloß nicht die Zumutungen im TV-Studio.

Schick sieht er aus. Mit Anzug und Krawatte könnte Joko Winterscheidt (38) fast als Nachrichtensprecher durchgehen. Aber eben nur fast. Denn das, was der Entertainer da vortragen sollte, war nichts anderes als eine übertriebene Lobhudelei – auf seinen TV-Partner und Dauer-Konkurrenten Klaas Heufer-Umlauf (33).

Auch in der dreizehnten Ausgabe von „Duell um die Welt“ lieferten sich die beiden am Samstagabend wieder erbitterte Kämpfe um den Titel des Weltmeisters. Und vor allem viele Gemeinheiten.

Helikopter-Manöver sorgte bei Joko für Brechreiz

Denn – natürlich – bestand Jokos Aufgabe nicht nur darin, Jubel-Meldungen über Klaas zu verbreiten. Er musste dafür zusätzlich im österreichischen Salzburg in einen Helikopter steigen. Sobald Joko begann, die Nachrichten vorzulesen, zog der Pilot am Steuerknüppel. Mal plumpste der Helikopter wie ein Stein vom Himmel, dann wieder drehte er waghalsige Manöver in der Luft. Winterscheidt schaffte es immerhin, zwei der drei vorbereiteten Texte vorzutragen. Beim letzten rebellierte sein Magen so stark, dass der Inhalt in einer Tüte landete.

Joko Winterscheidt hebt im Helikopter ab – und bekommt Magenprobleme.
Joko Winterscheidt hebt im Helikopter ab – und bekommt Magenprobleme. © obs | ProSieben

Ekelig? Ja, unbedingt. Doch das ist fester Bestandteil der Show. Auch wenn die beiden Rivalen sich diesmal – anders als in der September-Ausgabe – allen Aufgaben bis zum Schluss stellten, bewiesen sie doch Nehmerqualitäten. Das galt vor allem für Klaas. Der musste sich nämlich im Amazonas in eine Art Anzug aus gammeligem Fleisch zwängen. „Das ist das Widerlichste, was ich je gesehen habe“, seufzte er noch. Dann wurde er vom Boot in den Fluss gelassen – und den Piranhas zum Fraß vorgeworfen. Innerhalb von Sekunden schwärmten die Raubfische aus, nagten an ihm, bis auch der letzte Brocken Fleisch an seinem Schutzanzug verschwunden war.

Sendung spielt mit Urangst der Menschen

Eine andere Aufgabe führte Heufer-Umlauf ins 4D-Kino im Bauch eines Schiffes. Dort musste er den Film „Titanic“ nicht nur hören und sehen – sondern auch fühlen. Als der Luxusliner den Eisberg rammte, begann auch Klaas’ Boot zu sinken. „Ich hab’ eine richtige scheiß Angst gehabt“, sagte er. Denn er durfte erst auftauchen, nachdem das Schiff auf den Grund aufschlug.

Ähnlich erging es Joko, der in Skandinavien fünf Minuten in einem Moor aushalten musste und am Ende komplett versunken war – für fast 30 Sekunden. Hier spielte die Sendung mit einer Urangst des Menschen, nämlich Ersticken, gleichzeitig warf sie, wenn auch ungewollt, die moralische Frage auf, ob Todespanik lustig sein kann.

Studio-Spiele als Lückenfüller

„Schiffe versenken XXL“: Klaas Heufer-Umlauf erlebte den Untergang der Titanic im 4D-Kino.
„Schiffe versenken XXL“: Klaas Heufer-Umlauf erlebte den Untergang der Titanic im 4D-Kino. © obs | ProSieben

So mitreißend die Duelle in den jeweiligen Ländern wieder waren, so schal wirkten dagegen die Matches im Studio vor Publikum. Richtige Spannung oder gar Mitfiebern kam gar nicht erst auf, als Joko und Klaas sich in „Mario Kart“-Manier etwa gegenseitig die Ballons an ihren Autos mit Dartpfeilen abschießen sollten. Das macht an der Konsole Spaß, im Fernsehen wirkt es – gerade mit Blick auf die packend inszenierten Aufgaben rund um den Globus – dagegen arg als Lückenfüller.

Oder wenn die beiden auf einem drehenden Stuhl sitzen und danach mit Wasser befüllte Luftballons in eine Säule schmeißen. Diese Spielchen sind für die Dramaturgie sinnlos, scheinen aber bei einer ProSieben-Liveshow zum Füllen der Sendezeit dazuzugehören.

Werbepausen nerven die Zuschauer

Zumindest im Netz zog sich der Sender auch noch zusätzlich den Zorn der Community zu. Das „Duell um die Welt“ hatte noch nicht richtig begonnen, als nach 15 Minuten schon die erste Unterbrechung angesetzt war. Nach einer knappen Stunde hatte sich Moderatorin Jeannine Michaelsen bereits drei Mal in die Werbung verabschiedet. „Ich finde diese kurzen Videos zwischen den Werbeblöcken heute ziemlich lustig“, kommentierte ein Nutzer bei Twitter.

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Doch wahr ist auch: ProSieben setzt bei seinen Samstagabendshows auf eine neue Strategie. Es gibt mehr Werbeunterbrechungen, dafür sind die kürzer. Bei so viel Nebensächlichkeiten wäre fast untergegangen, dass Joko Winterscheidt sich diesmal in einem Herzschlagfinale den Weltmeister-Titel sicherte.

Als Team besonders unterhaltsam

Nach viereinhalb Stunden Sendezeit nutzte er die letzte Minute dann auch gleich noch für – na klar – Werbung. Diesmal aber in eigener Sache: Nächsten Samstag startet seine eigene Show auf ProSieben – ohne Klaas.

Dabei haben die beiden gestern wieder eines bewiesen: dass sie zusammen verdammt unterhaltsam sein können.