„Bauer sucht Frau“: Wo man noch gemeinsam aufstößt
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Von Anja Francesca Richter
Hühnerjagd, Schwiegermutter-Bekochen und Würste-Anfertigen: Bei den Bauern geht es wieder hoch her – in Sachen Gefühle sowieso.
Neue Woche. Neue Epidose „Bauer sucht Frau“. Diesmal starten wir mit dem...
Verkaufstalent der Woche
So, liebe Bauer-sucht-Frau-Fangemeinde, jetzt wird’s allerhöchste Eisenbahn, auch die letzten Zweifel an Marlies’ und Andrés Liebesabenteuer aus der Schweizer Bergwelt zu verbannen. Denn die 58-Jährige kommt aus dem Schwärmen ja gar nicht mehr heraus! Die Verliebte: „André versucht immer alles zu reparieren und nichts wegzuwerfen – so einen Mann habe ich gesucht.“ Oder auch: „Aus allem verwandelt er das Ideale, da habe ich total die Hochachtung.“
Aber wen wundert diese Amorsche Höchstleistung? Erst klappt das gemeinsame Verkaufen von Ei und Käse auf dem Wochenmarkt, dann schenkt André seiner Süßen Blumen, nur damit der 60-Jährige seinem „Schatzeli“ anschließend auch noch zu einem Friseurbesuch verabschiedet. Was für ein Mann! Marlies’ Resümee – und wie könnte es anders ausfallen: „Ich hätte (vor Glück) springen können wie ein Zicklein.“ Na dann hops mal in den Liebeshimmel, liebe Marlies!
Auf Sigrid!
Während sich Marlies und André übrigens schon mehrfach, beinahe minütlich ein Bussi auf die Lippen drücken, scheint es um die Zuneigung in Sachsen-Anhalt noch nicht ganz so gut bestellt. Reinhold, der inzwischen weniger einsame Hobbybauer, mistet mit seiner Sigrid zwar eifrig die Kaninchenställe aus. Dass seine bessere Hälfte deswegen aber auch ein Küsschen verdient hätte, kommt ihm wohl nicht in den Sinn. Oder scheitert Reinhold am Ende etwa an seiner Schüchternheit? Gegen eine Umarmung „habe ich nichts, das finde ich sogar ein bisschen nett“, gibt er zu. Mehr noch ist „Sigrid eine Bereicherung in meinem Leben!“ Also, worauf wartet er?
Ahhh, siehe da, steht schon Reinholds Sohnemann nebst Freundin sowie sein bester Kumpel in der Tür (Die Zweisamkeit muss warten!). Beim Grillen lernt sich die Gesellschaft besser kennen – und schätzen. Oder um es mit Reinholds Worten auszudrücken: „Lasst uns noch mal aufstoßen – auf Sigrid!“
Fleischfreunde fürs Leben
Bei einem Stück Fleisch finden auch Günter (66) und seine Rosi noch enger zueinander. Ein Herz und eine Seele scheinen der gut gelaunte Thüringer und seine rüstige Rentnerin ohnehin zu sein, nun aber überwinden sie nicht nur Günters frühkindliches Milchtrauma, sondern meistern auch den Umgang mit Fleischwolf und Schweinedarm. Rosi darf ihren Liebsten gar bei der Lektüre der „Schlepper Post“ unterbrechen! Als Überraschung möchte sie ihn in ihre Welt entführen – und die führt schnurstracks auf den Tisch, zu einer Thai-Massage inklusive Klangschale!
Zum Dank bereitet Günter seiner Auserwählten einen kleinen „Schnack“ (gemeint ist: Snack) zu. „Einen was?“, möchte Rosi vergnügt wissen. „Ich kann doch nicht so gut Ausländisch!“, entgegnet Günter mit einem Grinsen. Ja, eines steht fest: Rosi wird wiederkommen. Hier haben sich zwei gefunden.
Hühner-Mutti in spe
Ob das Gleiche auch für Tiwaporn (55) und ihren Klausimausi (56) gilt? In Sachen Hühnerhotel läuft es jedenfalls schon wie geschmiert. Mir nichts, dir nichts bauen die beiden die mobile Unterkunft der 250 Federviecher ab und wieder auf. Das Beste dabei: „Ich muss mich nicht mehr nur mit den Hühnern unterhalten“, erzählt Klaus, und trotz mancher Sprachbarriere mit seiner Tiwaporn scheint ein Gespräch auf Augenhöhe doch gleich viel angenehmer. Selbst wenn es mit dem Namen des Bullenkalbs auf Teufel komm raus nicht klappen will: „Luuuudiiii“, ruft Tiwaporn das junge Rind, dabei hatte Klaus es doch auf „Rudi“ getauft. Aber wollen wir es mal nicht so genau nehmen, schließlich ist „Tiwaporn einfach fantastisch“. Was will Mann mehr?
Putzfee der Woche I
Bei Christa (40) und Klaus Jürgen (44) dreht sich wieder einmal alles um die Hygiene. Zusammen wollen sie eine Kälbchen-Wanne auswaschen, auch wenn die Nagel-Designerin so viel Sauberkeit auf einmal wenig abgewinnen kann. Aber ihr Bauer bleibt hart: „Ich lasse die Christa auch mal wissen, wie schwer die Arbeit ist!“ Also ran an den Dampfstrahler, bevor sich Christa „einer der größten Herausforderungen ihres Lebens“ stellt: dem Zubereiten eines Mittagessens für Klaus Jürgens Mutter Anna Elise (80).
Liebe auf dem Land: „Bauer sucht Frau“
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Der schmeckt’s, ein Glück, und so kann Klaus Jürgen seiner Rolle als Großgrundbesitzer nachgehen. Er zeigt seiner Auserwählten stolz fünf Hektar Wald – und begeistert sie mit Zapfen-Kunde. Christa ist fasziniert von so viel Fachkenntnis: „Hut ab, was dieser Mann drauf hat!“ Und was da noch alles kommen kann…
Putzfee der Woche II
Mit Staubwedel (Uwe: „So was habe ich schon mal gesehen, aber damit habe ich noch nicht gearbeitet“) und Wischmob bewaffnet zieht es Iris zurück zu ihrem Schatz in spe. Nachdem die 51-Jährige wegen ihrer bösen Hausstauballergie im Hotel nächtigen musste, geht es Uwes Küche nun an den Kragen. Selbst vor des Bauern uralten Topflappen macht Iris keinen Halt – und der 43-Jährige gibt gerne des Putzteufels Partner. Warum? Uwe: „Die Iris ist echt dufte!“ Da stören ihn auch ihre Seitenhiebe auf die verschmutzten Oberschränke wenig: „Guck mal, was da alles rauskommt – ist das eure Fleischbeilage beim Kochen?“ Der Bauer schweigt und putzt, selbstredend nach Iris’ Anweisung: „Weiter, weiter, zurück, ja, nach vorne, ein Stück zurück, ein Stück zu dir, ja, genau da ist die Spinne!“
Glück bei Geparden
Während die Bauern in deutschen Gefilden schon eifrig Liebesbekundungen austauschen, geht es für Gerald (31) weiterhin zögerlich voran. Wenigstens hat er die wichtigste Entscheidung getroffen: Von Christine (24) hat er sich verabschiedet, sein Herz schlägt, sieh an, für Anna! Mit der gebürtigen Polin geht es gleich ab zur Geparden-Führung, damit die 27-Jährige einmal mehr die Wildnis Namibias erleben kann. Dabei steht der Plan der Blondine längst: „Wir verlieben uns jetzt ineinander und werden bis zum Ende unseres Lebens glücklich.“ Außer einem Pavian steht dem womöglich gar nicht viel im Weg: Gerald mag Annas Schlagfertigkeit, und „wenn ich ihr in die Augen gucke, bekomme ich rote Wangen“. Und uns wird’s auch ganz warm ums Herz.