Berlin. Von der Meditations-App bis zum Kindertee: In „Die Höhle der Löwen“ wurden wieder spannende Start-ups präsentiert. Nur wer überzeugte?

Am Dienstag gab es

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ein Widersehen mit

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. Der Medien-Experte sprang erneut für seine Geschäftspartnerin Judith Williams ein. Er sicherte sich einen spannenden Deal – ohne zu verhandeln. Für andere Gründer ging es hingegen nicht so gut aus. Sie hatten vielleicht einfach zu hoch gepokert.

Die tierische Erfindung

Der Berliner Ali Dilgin (37) kündigte den Löwen eine „Weltneuheit“ an. Fünf Jahre lang hat er getüftelt, nun ist sie fertig: Die „Keddii Scoop“ – eine neuartige Katzenstreu-Schaufel. Das Besondere an der Schaufel: Sie ist verstellbar und kann dadurch unterschiedlichste Streuarten und auch größere Mengen sieben. 25.000 Euro hat er bereits in seine Erfindung investiert, nun will er mit Hilfe eines Löwen durchstarten.

Ali Dilgin präsentiert die Katzenschaufel „Keddii Scoop“.
Ali Dilgin präsentiert die Katzenschaufel „Keddii Scoop“. © VOX / Bernd-Michael Maurer | VOX / Bernd-Michael Maurer

Frank Thelen scheint allerdings kein Katzenfreund zu sein, er konnte sich für die Idee nicht begeistern und sagte direkt für einen Deal ab. Aber nicht alle teilten seine Ansicht. Kofler sah darin ein fürs Teleshopping geeignetes Produkt. Allerdings war ihm das Geschäft für eine Investition zu klein, die Gewinnspanne zu gering.

Ralf Dümmel hingegen war vom Verkaufstalent des Gründers und dessen Erfindung überzeugt – und das, obwohl bislang nur ein Prototyp existiert und noch keine Schaufel den Weg in den Handel gefunden hat. Er wollte dennoch investieren: 100.000 Euro für 40 anstatt der angebotenen 30 Prozent der Anteile. Dilgin musste da nicht lange überlegen und sagte zu.

Verhandlung? Unnötig!

Die Gründer Aimie-Sarah Henze (28) und David Neisinger (29) wollen Menschen zu Künstlern machen. Ihr

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organisiert Mal-Workshops in Bars und Restaurants, bei denen Kunden unter Anleitung lokaler Künstler ihr eigenes Gemälde gestalten. In den USA sind solche Workshops bereits sehr begehrt. Und wieso sollte so etwas nicht auch in Deutschland und Europa funktionieren?

„ArtNight“ kam gleich bei zwei Löwen gut an.
„ArtNight“ kam gleich bei zwei Löwen gut an. © VOX / Bernd-Michael Maurer | VOX / Bernd-Michael Maurer

Die beiden sind so sehr von ihrer Idee überzeugt, dass sie ihre Firma mit 1,5 Millionen Euro bewertet haben – für Carsten Maschmeyer, trotz zu erwartender Umsatzsteigerung, einfach zu hoch.

Zwei andere Löwen sahen allerdings Potenzial in dem Unternehmen. Georg Kofler machte den beiden Gründern ohne Umschweife ein Angebot: 150.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteil. Das Verhandeln sparte er sich gänzlich. Frank Thelen hingegen wollte für die Summe 20 Prozent der Anteile. Nach kurzer Beratung entschieden sich die Gründer für den Deal mit Kofler.

„Die Höhle der Löwen“: das sind die Investoren

„Die Höhle der Löwen“geht im März 2020 in die siebte Runde. Die Investoren der Staffel sind (v.l.n.r.): Nils Glagau, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler.
„Die Höhle der Löwen“geht im März 2020 in die siebte Runde. Die Investoren der Staffel sind (v.l.n.r.): Nils Glagau, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Georg Kofler. © TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Frank Thelen ist wie Judith Williams von der ersten Folge an Investor in der „Höhle der Löwen“. Thelen besticht durch seine Expertise in der IT-Branche. Er ist einer der führenden europäischen Seriengründer und gehört zu den erfolgreichsten Frühphasen-Investoren. Es ist die letzte
Frank Thelen ist wie Judith Williams von der ersten Folge an Investor in der „Höhle der Löwen“. Thelen besticht durch seine Expertise in der IT-Branche. Er ist einer der führenden europäischen Seriengründer und gehört zu den erfolgreichsten Frühphasen-Investoren. Es ist die letzte "DHDL"-Staffel, in der Thelen mitwirkt. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Thelen gründet seit über zwei Jahrzehnten Start-ups und hat mit seinen Produkten über 100 Millionen Kunden in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Jahr 2000 stand er selbst kurz vor der privaten Insolvenz und kennt so die Höhen und Tiefen eines Unternehmers aus allen Perspektiven. Heute engagiert sich Frank Thelen unter anderem als Investor bei „Outbank“, „Lilium Aviation“ und „hole19“. Für seine unternehmerischen Tätigkeiten wurde er unter anderem mit dem „Microsoft Innovate4Society-Award“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet.
Thelen gründet seit über zwei Jahrzehnten Start-ups und hat mit seinen Produkten über 100 Millionen Kunden in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Jahr 2000 stand er selbst kurz vor der privaten Insolvenz und kennt so die Höhen und Tiefen eines Unternehmers aus allen Perspektiven. Heute engagiert sich Frank Thelen unter anderem als Investor bei „Outbank“, „Lilium Aviation“ und „hole19“. Für seine unternehmerischen Tätigkeiten wurde er unter anderem mit dem „Microsoft Innovate4Society-Award“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet. © imago/APP-Photo | Ralf Mueller
Der 1959 in Bremen geborene Investor Carsten Maschmeyer ist Finanzexperte und einer der bekanntesten und wohlhabendsten Wirtschaftspersönlichkeiten Deutschlands.  Auch in der siebten Staffel ist er wieder „Die Höhle der Löwen“.
Der 1959 in Bremen geborene Investor Carsten Maschmeyer ist Finanzexperte und einer der bekanntesten und wohlhabendsten Wirtschaftspersönlichkeiten Deutschlands. Auch in der siebten Staffel ist er wieder „Die Höhle der Löwen“. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Das von ihm gegründete Finanzunternehmen baute er in Rekordzeit von einer Ein-Mann-Firma zu einem M-DAX-Konzern mit 10.000 Mitarbeitern auf. 2007 kaufte ein Schweizer Lebensversicherer das Unternehmen für 1,9 Milliarden Franken. Heute vereint der Ehemann von Schauspielerin Vernica Ferres  unter dem Dach der Maschmeyer Group seine gesamten Aktivitäten.
Das von ihm gegründete Finanzunternehmen baute er in Rekordzeit von einer Ein-Mann-Firma zu einem M-DAX-Konzern mit 10.000 Mitarbeitern auf. 2007 kaufte ein Schweizer Lebensversicherer das Unternehmen für 1,9 Milliarden Franken. Heute vereint der Ehemann von Schauspielerin Vernica Ferres unter dem Dach der Maschmeyer Group seine gesamten Aktivitäten. © imago images / Chris Emil Janßen
Investorin Judith Williams ist seit der ersten Staffel mit dabei. Die deutsch-amerikanische Sopranistin, Fernsehmoderatorin und Unternehmerin vertreibt mit der „Judith-Williams-Markenwelt“ die größte europäische Teleshopping-Marke im internationalen Verkaufsfernsehen.
Investorin Judith Williams ist seit der ersten Staffel mit dabei. Die deutsch-amerikanische Sopranistin, Fernsehmoderatorin und Unternehmerin vertreibt mit der „Judith-Williams-Markenwelt“ die größte europäische Teleshopping-Marke im internationalen Verkaufsfernsehen. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie ihre kreativen Ideen und Innovationen umsetzen kann. Mit ihrer Markenwelt sorgt die Unternehmerin für einen jährlichen Gesamtumsatz von weit über 150 Millionen Euro im Teleshopping.
Rund 100 Mitarbeiter sorgen dafür, dass sie ihre kreativen Ideen und Innovationen umsetzen kann. Mit ihrer Markenwelt sorgt die Unternehmerin für einen jährlichen Gesamtumsatz von weit über 150 Millionen Euro im Teleshopping. © Getty Images | Alexander Hassenstein
Georg Kofler ist seit 2017 Juror und Investor in „Die Höhle der Löwen“.
Georg Kofler ist seit 2017 Juror und Investor in „Die Höhle der Löwen“. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Kofler ist Medienmanager und war unter anderem für ProSieben und Premiere tätig. 2007 zieht er sich aus dem Mediengeschäft zurück und gründet eine eigene Beteiligungsholding mit der er bis heute in Startups investiert. Ein Jahr später baut Kofler außerdem ein eigenes Energieunternehmen auf. Er wird seinen Platz in der Gründershow abwechselnd mit Judith Williams einnehmen.
Kofler ist Medienmanager und war unter anderem für ProSieben und Premiere tätig. 2007 zieht er sich aus dem Mediengeschäft zurück und gründet eine eigene Beteiligungsholding mit der er bis heute in Startups investiert. Ein Jahr später baut Kofler außerdem ein eigenes Energieunternehmen auf. Er wird seinen Platz in der Gründershow abwechselnd mit Judith Williams einnehmen. © Getty Images | Andreas Rentz
Investorin Dagmar Wöhrl ist seit Staffel vier dabei. Die CSU-Politikerin nimmt den Platz von Jochen Schweizer ein, der nach der dritten Staffel ausgestiegen ist.
Investorin Dagmar Wöhrl ist seit Staffel vier dabei. Die CSU-Politikerin nimmt den Platz von Jochen Schweizer ein, der nach der dritten Staffel ausgestiegen ist. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Wöhrl scheidet 2017 aus dem Bundestag aus, in dem sie seit 1994 gesessen hat. Die 64-Jährige ist mit dem Mode- und Tourismusunternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet.
Wöhrl scheidet 2017 aus dem Bundestag aus, in dem sie seit 1994 gesessen hat. Die 64-Jährige ist mit dem Mode- und Tourismusunternehmer Hans Rudolf Wöhrl verheiratet. © imago images / Chris Emil Janßen
Investor Ralf Dümmel ist zu einer festen Größe in der Vox-Show geworden.
Investor Ralf Dümmel ist zu einer festen Größe in der Vox-Show geworden. © Bernd-Michael Maurer | MG RTL D
Mit seiner Firmengruppe DS Produkte erwirtschaftete der dreifache Familienvater im Jahr 2015 rund 250 Millionen Euro Umsatz. Das Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel unter anderem aus den Bereichen Haushalt, Kleinelektro, Reinigung, Outdoor, Beauty und Fitness. Viele Wochen im Jahr ist Ralf Dümmel in der ganzen Welt unterwegs, um Lieferanten und Kunden zu treffen. Vor allem Asien gehört zu den Gebieten, in denen er sich bestens auskennt.
Mit seiner Firmengruppe DS Produkte erwirtschaftete der dreifache Familienvater im Jahr 2015 rund 250 Millionen Euro Umsatz. Das Sortiment umfasst mehr als 4.000 Artikel unter anderem aus den Bereichen Haushalt, Kleinelektro, Reinigung, Outdoor, Beauty und Fitness. Viele Wochen im Jahr ist Ralf Dümmel in der ganzen Welt unterwegs, um Lieferanten und Kunden zu treffen. Vor allem Asien gehört zu den Gebieten, in denen er sich bestens auskennt. © imago/APP-Photo | Ralf Mueller
Nils Glagau ist seit 2019 Investor bei „Die Höhle der Löwen“. Der Vater des 43-Jährigen gründete 1991 das Unternehmen Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert.
Nils Glagau ist seit 2019 Investor bei „Die Höhle der Löwen“. Der Vater des 43-Jährigen gründete 1991 das Unternehmen Orthomol, das Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel produziert. © TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Nils Glagau übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2009 die Firma. Orthomol hat mittlerweile über 400 Mitarbeiter und, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und exportiert in über 30 Länder. Glagau studierte Ethnologie mit Schwerpunkt Alt-Amerikanistik und erforschte in Mittelamerika  die Kultur der Maya sowie in Tibet und Nepal über den Buddhismus.
Nils Glagau übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2009 die Firma. Orthomol hat mittlerweile über 400 Mitarbeiter und, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 100 Millionen Euro und exportiert in über 30 Länder. Glagau studierte Ethnologie mit Schwerpunkt Alt-Amerikanistik und erforschte in Mittelamerika die Kultur der Maya sowie in Tibet und Nepal über den Buddhismus. © imago images / Sven Simon
Nico Rosberg tritt die Nachfolge von Frank Thelen an. Der ehemalige Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister ist inzwischen selbst Unternehmer und Investor im Bereich der grünen Mobilität. Rosberg beteiligt sich zudem an der Formel E, der internationalen Rennserie für Elektroautos.
Nico Rosberg tritt die Nachfolge von Frank Thelen an. Der ehemalige Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister ist inzwischen selbst Unternehmer und Investor im Bereich der grünen Mobilität. Rosberg beteiligt sich zudem an der Formel E, der internationalen Rennserie für Elektroautos. © TVNOW / Team Nico Rosberg /Julian Bogner
Ermias „Amiaz“ Habtu führt auch in diesem Jahr wieder als Moderator durch die Gründer-Show. Außerdem moderiert der studierte Diplom-Kaufmann das Promi-Magazin „Prominent!“.
Ermias „Amiaz“ Habtu führt auch in diesem Jahr wieder als Moderator durch die Gründer-Show. Außerdem moderiert der studierte Diplom-Kaufmann das Promi-Magazin „Prominent!“. © MG RTL D | Stefan Neumann
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Gnadenlos durchgefallen

Norman Alexander (27) nennt sich Mentalist, Mindhacker, Speaker und Autor, sein Geschäftspartner Cemal Osmanovic (59) ist Persönlichkeitstrainer. Zusammen haben sie die App „No Limit“ entwickelt, die beim Energietanken helfen soll – ein individuelles Entspannungs- und Mentaltraining. Mit der App soll jeder Nutzer individuell seinen Schwerpunkt bestimmen können – von Leben, Arbeit, Gesundheit oder Liebe. Nur was das Alleinstellungsmerkmal von „No Limit“ ist, wollte keinem Löwen so richtig einleuchten.

Maschmeyer erkannte beispielsweise keinen Unterschied zwischen der App und einer handelsüblichen CD zum autogenen Training. Auch die Nutzerzahlen konnten die potenziellen Investoren nicht überzeugen. Nur 120 bis 130 User täglich nutzen die App bislang. Thelen hatte dafür deutliche Worte: „Das ist so unterirdisch. Da habt ihr richtig danebengegriffen.“

Die hohe Firmenbewertung der Gründer wurde dann endgültig zum K.o.-Kriterium. 250.000 Euro Kapital benötigten die beiden Gründer und boten dafür 15 Prozent ihrer Firmenanteile an. Weder Kofler noch Maschmeyer konnten das nachvollziehen. Da halfen auch die Erklärungen der Schweinfurter nicht weiter. „Der ganze Auftritt passt nicht zusammen, nicht mal bei einer niedrigeren Bewertung. Das ist nicht selbstreflektiert“, meckerte Thelen. Für die Gründer ging es

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nach Hause.

Teurer Löwen-Schreck

Jill-Evelin Erlach (37) und Marco Rühl (39) stellen mit ihrer Firma „TeeFee“ zuckerfreie Bio-Kinderlebensmittel her. Die Süße beziehen die Speisen und Getränke aus dem Steviablatt, ein wahres Wunderkraut, wie die beiden während ihres Pitches verkünden. Zehn Produkte haben sie bereits auf den Markt gebracht, aber die Angebotspalette soll noch durch Müsli oder Sirup erweitert werden. Dafür benötigen die beiden Frankfurter stolze eine Million Euro. Eine Summe, die auch bei den Löwen nicht mal einfach so investiert wird – erst recht nicht für zehn Prozent der Firmenanteile.

Für die „TeeFee“ gab es keinen Deal.
Für die „TeeFee“ gab es keinen Deal. © VOX / Bernd-Michael Maurer | VOX / Bernd-Michael Maurer

Dass die verschiedenen Sorten des Kinder-Tees den Löwen noch nicht mal schmeckte, war da fast nebensächlich. Immerhin musste auch bedacht werden, dass Kinder mit einer ganz anderen Sensorik ausgestattet und ihre Geschmacksnerven noch nicht an den Industriezucker gewöhnt sind.

Viel entscheidender war letztendlich wieder mal die extrem hohe Firmenbewertung. Keiner der Löwen wollte investieren. Nur Kofler war interessiert. Allerdings ließ auch er sich am Ende von der geforderten Investitionssumme abhalten. Die „TeeFee“ muss ihren Weg weiter ohne einen Löwen gehen.