. Der Medien-Experte sprang erneut für seine Geschäftspartnerin Judith Williams ein. Er sicherte sich einen spannenden Deal – ohne zu verhandeln. Für andere Gründer ging es hingegen nicht so gut aus. Sie hatten vielleicht einfach zu hoch gepokert.
Die tierische Erfindung
Der Berliner Ali Dilgin (37) kündigte den Löwen eine „Weltneuheit“ an. Fünf Jahre lang hat er getüftelt, nun ist sie fertig: Die „Keddii Scoop“ – eine neuartige Katzenstreu-Schaufel. Das Besondere an der Schaufel: Sie ist verstellbar und kann dadurch unterschiedlichste Streuarten und auch größere Mengen sieben. 25.000 Euro hat er bereits in seine Erfindung investiert, nun will er mit Hilfe eines Löwen durchstarten.
Frank Thelen scheint allerdings kein Katzenfreund zu sein, er konnte sich für die Idee nicht begeistern und sagte direkt für einen Deal ab. Aber nicht alle teilten seine Ansicht. Kofler sah darin ein fürs Teleshopping geeignetes Produkt. Allerdings war ihm das Geschäft für eine Investition zu klein, die Gewinnspanne zu gering.
Ralf Dümmel hingegen war vom Verkaufstalent des Gründers und dessen Erfindung überzeugt – und das, obwohl bislang nur ein Prototyp existiert und noch keine Schaufel den Weg in den Handel gefunden hat. Er wollte dennoch investieren: 100.000 Euro für 40 anstatt der angebotenen 30 Prozent der Anteile. Dilgin musste da nicht lange überlegen und sagte zu.
Verhandlung? Unnötig!
Die Gründer Aimie-Sarah Henze (28) und David Neisinger (29) wollen Menschen zu Künstlern machen. Ihr
organisiert Mal-Workshops in Bars und Restaurants, bei denen Kunden unter Anleitung lokaler Künstler ihr eigenes Gemälde gestalten. In den USA sind solche Workshops bereits sehr begehrt. Und wieso sollte so etwas nicht auch in Deutschland und Europa funktionieren?
Die beiden sind so sehr von ihrer Idee überzeugt, dass sie ihre Firma mit 1,5 Millionen Euro bewertet haben – für Carsten Maschmeyer, trotz zu erwartender Umsatzsteigerung, einfach zu hoch.
Zwei andere Löwen sahen allerdings Potenzial in dem Unternehmen. Georg Kofler machte den beiden Gründern ohne Umschweife ein Angebot: 150.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteil. Das Verhandeln sparte er sich gänzlich. Frank Thelen hingegen wollte für die Summe 20 Prozent der Anteile. Nach kurzer Beratung entschieden sich die Gründer für den Deal mit Kofler.
„Die Höhle der Löwen“: das sind die Investoren
1/17
Gnadenlos durchgefallen
Norman Alexander (27) nennt sich Mentalist, Mindhacker, Speaker und Autor, sein Geschäftspartner Cemal Osmanovic (59) ist Persönlichkeitstrainer. Zusammen haben sie die App „No Limit“ entwickelt, die beim Energietanken helfen soll – ein individuelles Entspannungs- und Mentaltraining. Mit der App soll jeder Nutzer individuell seinen Schwerpunkt bestimmen können – von Leben, Arbeit, Gesundheit oder Liebe. Nur was das Alleinstellungsmerkmal von „No Limit“ ist, wollte keinem Löwen so richtig einleuchten.
Maschmeyer erkannte beispielsweise keinen Unterschied zwischen der App und einer handelsüblichen CD zum autogenen Training. Auch die Nutzerzahlen konnten die potenziellen Investoren nicht überzeugen. Nur 120 bis 130 User täglich nutzen die App bislang. Thelen hatte dafür deutliche Worte: „Das ist so unterirdisch. Da habt ihr richtig danebengegriffen.“
Die hohe Firmenbewertung der Gründer wurde dann endgültig zum K.o.-Kriterium. 250.000 Euro Kapital benötigten die beiden Gründer und boten dafür 15 Prozent ihrer Firmenanteile an. Weder Kofler noch Maschmeyer konnten das nachvollziehen. Da halfen auch die Erklärungen der Schweinfurter nicht weiter. „Der ganze Auftritt passt nicht zusammen, nicht mal bei einer niedrigeren Bewertung. Das ist nicht selbstreflektiert“, meckerte Thelen. Für die Gründer ging es
Jill-Evelin Erlach (37) und Marco Rühl (39) stellen mit ihrer Firma „TeeFee“ zuckerfreie Bio-Kinderlebensmittel her. Die Süße beziehen die Speisen und Getränke aus dem Steviablatt, ein wahres Wunderkraut, wie die beiden während ihres Pitches verkünden. Zehn Produkte haben sie bereits auf den Markt gebracht, aber die Angebotspalette soll noch durch Müsli oder Sirup erweitert werden. Dafür benötigen die beiden Frankfurter stolze eine Million Euro. Eine Summe, die auch bei den Löwen nicht mal einfach so investiert wird – erst recht nicht für zehn Prozent der Firmenanteile.
Dass die verschiedenen Sorten des Kinder-Tees den Löwen noch nicht mal schmeckte, war da fast nebensächlich. Immerhin musste auch bedacht werden, dass Kinder mit einer ganz anderen Sensorik ausgestattet und ihre Geschmacksnerven noch nicht an den Industriezucker gewöhnt sind.
Viel entscheidender war letztendlich wieder mal die extrem hohe Firmenbewertung. Keiner der Löwen wollte investieren. Nur Kofler war interessiert. Allerdings ließ auch er sich am Ende von der geforderten Investitionssumme abhalten. Die „TeeFee“ muss ihren Weg weiter ohne einen Löwen gehen.