Berlin. 21 Jahre lang war er nachts im WDR auf Sendung. Nun verriet Jürgen Domian: Eine neue Talkshow im TV könnte er sich gut vorstellen.

Jürgen Domian, der mit seiner nächtlichen Talkshow im WDR mehr als zwei Jahrzehnte ein treues Publikum begeisterte, plant offenbar eine Rückkehr ins Fernsehen. Noch seien die Pläne etwas „nebulös“ verriet der 59-Jährige dem „Zeitmagazin Mann“. Aber eine Talkshow im Fernsehen, in der Menschen ihre Geschichten erzählen – „ich bin sicher, dass das funktionieren würde“, sagt Domian. Doch beim Fernsehen mahlten die Mühlen nun mal langsam.

Jürgen Domian hatte 21 Jahre fünf Tage die Woche lang nachts von ein bis zwei Uhr seine Anrufsendung „Domian“ moderiert. Das Programm wurde parallel im Radio und im TV übertragen. In dieser Zeit führte Domian etwa 23.000 Gespräche mit Anrufern, bevor er im Dezember 2016 ausstieg.

Nach dem Ausstieg ins Krankenhaus

„Niemals geht man so ganz“, zitierte er zu seinem Abschied den Titel eines Liedes von Trude Herr. Bewahrheitet sich dieser Spruch nun?

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Domian verriet dem Magazin auch, dass die Zeit nach seinem Abschied von der Show nicht einfach war. Sein Körper, der sich jahrelang auf den nächtlichen Arbeitsrhythmus einstellen musste, habe rebelliert. Eine Lungenentzündung habe er bekommen, dazu andere „unangenehme Dinge“. Konkreter wird Domian nicht, nur dass er mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen musste. Doch Domian lässt auch durchblicken, dass er seine Arbeit vermisst. „Die Menschen aus der Nacht fehlen mir“, erzählt er.

Die Flucht nach Lappland

In der Zwischenzeit hat er ein neues Buch geschrieben. „Dämonen“ lautet der Titel und erscheint Ende Oktober. In dem Buch geht es um einen Mann, so die Ankündigung, der sein Leben satt hat: „Er hat einfach genug. In einer Winternacht in Lappland will er sich nackt in den Schnee legen und sterben.“ Klingt nicht eben sehr optimistisch.

Auch den Nachtmenschen Domian zog es im Sommer, wenn seine Sendung pausierte, oft nach Lappland, weil zu dieser Jahreszeit dort die Sonne nicht untergeht. Er habe dort nicht nur das Licht genossen, erzählt er, sondern auch „das Abtauchen in die Stille und die Einsamkeit“.

Zurück nach Köln kam Domian aber immer. Vielleicht gibt es bald ja auch ein Zurück ans Mikrofon. (W.B.)