„Nazi-Schlampe“: AfD-Frau Weidel unterliegt vor Gericht

Hamburg. AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel wollte der NDR-Show „Extra 3“ untersagen lassen, sie als „Nazi-Schlampe“ zu bezeichnen. Ohne Erfolg.

Das Landgericht Hamburg wird der NDR-Satiresendung „Extra 3“ nicht verbieten, die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel als „Nazi-Schlampe“ zu bezeichnen. Das Gericht

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ARCHIV - Die Spitzenkandidatin der AfD zur Bundestagswahl, Alice Weidel, spricht am 28.04.2017 in Henstedt-Ulzburg (Schleswig-Holstein) während einer Wahlkampfveranstaltung der AfD. (zu dpa „AfD-Spitzenkandidatin Weidel beklagt Eingriff in die Privatsphäre“ vom 01.05.2017) Foto: Christophe Gateau/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

AfD-Spitzenfrau geht juristisch gegen „Nazi-Schlampe“ vor

zurück. Es gehe in klar erkennbarer Weise um Satire, die von der Meinungsfreiheit gedeckt sei, erklärte ein Gerichtssprecher am Mittwoch. Weidel stehe als AfD-Spitzenkandidatin im Blickpunkt der Öffentlichkeit und müsse überspitzte Kritik hinnehmen.

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COLOGNE, GERMANY - APRIL 23: Member of Germany's right-wing populist Alternative for Germany (AfD) party Alice Weidel delivers a speech after her nomination as one of the campaign leaders of Germany's right-wing populist Alternative for Germany (AfD) party for the next German general election, during the federal congress of the right-wing populist Alternative for Germany (AfD) political party on April 23, 2017 in Cologne, Germany. The party is meeting following the recent surprise announcement by its chairwoman Frauke Petry that she will not run in German federal elections scheduled for September. The AfD saw a surge in popularity that helped it capture seats in 10 state parliaments, though more recently that party has seen its poll numbers slip. It has also been plagued by infighting between more moderate and radical factions of its leadership. (Photo by Sascha Schuermann/Getty Images)

„Nazi-Schlampe“: NDR weist Abmahnung von AfD-Frau zurück

hatte in der Sendung am 27. April auf Weidels Rede beim AfD-Parteitag in Köln reagiert. „Politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“, hatte Weidel gesagt. Ehring: „Jawohl. Schluss mit der politischen Korrektheit, lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht.“

Vertreter Weidels kündigen Beschwerde an

Die umstrittene Äußerung beziehe sich mit den Begriffen „Nazi“ und „Schlampe“ in satirischer Weise auf ihre Forderung, dass politische Korrektheit auf den Müllhaufen der Geschichte gehöre, stellte die Pressekammer fest. Der Bezug zu „Nazi“ bestehe darin, dass Weidels Partei „in weiten Teilen der Öffentlichkeit eher als Partei des rechten, teilweise auch sehr rechten Spektrums wahrgenommen wird“.

Der Aussagegehalt von „Schlampe“ habe zwar eine sexuelle Konnotation. Es liege für den Zuschauer aber auf der Hand, „dass die Bezeichnung nur gewählt wurde, weil die Antragstellerin eine Frau ist, die Äußerung aber keinerlei Wahrheitsgehalt aufweist“. Anlass für ihre Verbreitung sei allein die Forderung, die politische Korrektheit auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen, gewesen.

Die Entscheidung des Landgerichts ist nicht rechtskräftig. Der Bevollmächtigte von Weidel habe bereits eine Beschwerde zum Oberlandesgericht angekündigt. (dpa)

Die „Extra 3“-Sendung, ab Minute 27 geht es um das umstrittene Zitat: