Quote für Impro-„Tatort“ eine der schwächsten der Geschichte
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Berlin. Den „Tatort“ aus Ludwigshafen schalteten 6,35 Millionen Zuschauer ein. Das ist einer der schlechtesten Werte der letzten sechs Jahre.
Der improvisierte ARD-„Tatort“ aus Ludwigshafen vom Sonntagabend hat vielfältige und kontroverse Reaktionen ausgelöst. Aber trotz der Diskussion, die bereits im Vorfeld geführt wurde, blieb die Einschaltquote deutlich hinter dem Durchschnitt zurück und war eine der schwächsten in der „Tatort“-Geschichte.
Lediglich 6,35 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 17,6 Prozent) schalteten den Krimi mit Ermittlerin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ein, weniger waren es in jüngerer Vergangenheit nur bei einem Schweizer „Tatort“ Mitte 2015 und einem Fall aus Österreich Mitte 2010.
Laiendarsteller mit Pfälzer Dialekt
Der Film „Babbeldasch“, in dem es um den Mord am Ensemblemitglied eines Amateurtheaters ging, setzte am Sonntagabend weniger auf ein Drehbuch, sondern auf Improvisation. Viele Darsteller außerhalb der üblichen Ermittlerbesetzung waren Laiendarsteller und sprachen im Pfälzer Dialekt.
Unter dem Hashtag #Babbeldasch meldeten sich auf Twitter einige Zuschauer zu Wort: „Gestern hab ich mir beim #Tatort Untertitel gewünscht. Nette Idee, leider schlecht umgesetzt“, schrieb ein User. „#Babbeldasch ist hoffentlich bald zu Ende, zu Ende, zu Ende“, jammerte ein anderer, der sich wohl nicht fürs Umschalten entscheiden konnte.
Tatort in Ludwigshafen: „Babbeldasch“
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Gemischte Reaktionen auf Facebook
Die ARD bat auf ihrer Facebook-Seite zur Diskussion und Bewertung des Films und erhielt Noten zwischen eins und sechs und kontroverse Kommentare. „...all die Typen, die nach fünf Minuten so genau Bescheid wissen über den Untergang des Fernseh-Abendlandes, schreien nächste Woche beim „normalen“ Tatort wieder: „laaaangweilig. Habt doch mehr Mut, Fernsehanstalten“, schrieb ein User – einer von mehr als 4000, die bis zum Montagvormittag ihre Meinung abgegeben hatten. Ein Anderer schrieb: „#tatort heute in jedem Fall besser als der Durchschnitt. Unterhaltsames Experiment.“
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Aber auch diese Stimmen meldeten sich zu Wort: „Was ein schlechter Tatort. Das geht gar nicht. Nur dumme Laberei. Alles redet durcheinander. In letzter Zeit ist der Polizeiruf 110 um Klassen besser. Schalten jetzt um auf Prime. Das hält man ja nicht aus.“ Oder: „Ok liebe Tatort-Macher, ihr habt es geschafft! Ich habe bisher bei jedem Tatort die Fahne für euch hochgehalten und jeder Folge was positives abgewinnen können. Aber das geht gar nicht. So einen Stumpfsinn habe ich seit langem nicht gesehen.“
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„Tatort“ auch von den Medien verrissen
Die „Bild“-Zeitung hatte die Folge von Regisseur Axel Ranisch am Samstag als „schlechtesten Tatort aller Zeiten“ verrissen. Dabei kritisierte die Zeitung unter die anderem schwer zu verstehenden Szenen in pfälzischer Mundart. „Spiegel Online“ schrieb von einem „Ausnahme-’Tatort’ – der leider nicht aufgeht“. Die „Welt am Sonntag“ ergänzte: „Und – aber das wussten wir eh: Pfälzisch ist nur in Maßen zu genießen, sonst werscht verriggt.“
François Werner, Betreiber der Seite „tatort-fundus.de“, sagte, er finde die teils harsche Kritik „völlig überzogen“. „Ich glaube, darin steckt eher eine Kritik an der generellen Experimentierfreudigkeit am „Tatort“ und das immer häufigere Weg vom klassischen Krimi hin zum betont anderen Krimi.“
Weiterer „Tatort“ mit Impro-Konzept
Der Einsatz von Mundart sei „schon deshalb positiv, weil es zum ursprünglichen „Tatort“-Konzept von 1970 gehört und in jedem „Tatort“ präsent sein sollte“, so Werner. „Babbeldasch selbst ist eher konventionell erzählt und hat heitere und komische Momente und ist gute Unterhaltung.“
Die Dreharbeiten zum nächsten „Tatort“ mit dem Titel „Waldlust“ aus Ludwigshafen nach dem gleichen Konzept haben bereits begonnen. Wie bei der Folge „Babbeldasch“ sind keine Dialoge vorgegeben worden. Regie führt erneut Axel Ranisch, Sendetermin soll 2018 sein. (dpa)