Berlin. Es war einer der größten Entertainer Deutschlands: Thomas Gottschalk. Bei „Lanz“ sprach er über das Alter, seine Ehe und neue Liebe.

Strahlend sitzt er da, bei Markus Lanz. Die Locken liegen bei Thomas Gottschalk perfekt. Man hat den 69-Jährigen schon lange nicht mehr so vital gesehen. Als Showmaster, der er einmal war, nutzt er die Bühne wie ein Entertainer: Sein Rückblick auf sein Leben hat fast etwas Gönnerhaftes in eigener Sache: ach was war ich für ein toller Kerl. Alles war gut. Alles lief glatt. Bis die Falten kamen.

„Das Alter hat mich aus der Bahn geworfen“, sagt er. Keine Angst: Es folgt jetzt keine Beichte über Hammerzehen, Ohrensausen oder nachlassende Organtätigkeiten. Aus der Bahn geworfen habe ihn zum Beispiel, dass die Chefärzte jünger waren als er. Das Alter habe ihm aber auch zu Einsichten verholfen.

„Ich wollte immer geliebt werden.“ Lange habe er an dieser Erkenntnis gebastelt, scheint es. Sein Publikum hingegen wusste es schon lange. Er erzählt von der Zeit in Malibu. Er hätte geglaubt, das Glück sei seins, wenn er die Füße hochlegt. Doch nix da. Er wollte zurück in sein Tommyleben. Ins Fernsehen.

Thomas Gottschalk: „Ich habe mir mein ganzes Leben schön moderiert.“

Auch wenn da ja heute alles so streng sei. Keiner sage mehr, ach der Gottschalk, lass ihn reden. Sofort ginge bei jeder lockeren Bemerkung ein Shitstorm los. „Die Leichtigkeit, mit der man als Dreißigjähriger über Eierstöcke redete“, sei heute nicht mehr möglich. Ach so ja: Früher war ja alles besser.

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    zusammen. Wie glücklich er ist, das möchte er am liebsten geheim halten, aber auch doch gern allen erzählen. Zumindest möchte er sagen, wie toll er sich verändert hat: „Wagemutig“ sei er geworden. Das liege eben auch am Alter. Wenn man wüsste, dass nicht mehr so viel Zeit bleibt, müsse man einfach zu sich stehen. Zu dem, was man wirklich will.

    Und Thea, seine ewige Traumfrau – er kann es selbst kaum begreifen –, aber die wollte er eben nicht mehr. In einem Gespräch mit dem „Spiegel“ hatte

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    Das Durchwursteln habe ihm nicht gereicht. „Nur dass ich irgendwann vor Petrus stehe“, um das Ticket ins ewige Himmelreich zu bekommen, das konnte es doch nicht gewesen sein!

    So oft hat er „ja“ gesagt im Leben. So oft geschwiegen. Ob er das ernst meint, den Rest des Lebens neu zu denken? Oder doch alles nur Show? Am Ende verweist er auf sein Buch: „Herbstbunt - wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd“. Wie altväterlich, dieser einst so ewig junge Sonnyboy.

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