Stuttgart. Manchmal geben Metaphern aus dem Sport Vorgängen in der Finanzwelt ihren Namen. So auch beim “Long Put“. Wer diese Option innehat, kann so sein Depot absichern oder auf fallende Preise wetten.

Long Put - was sich wie ein Schlag beim Golf anhört, ist in Wirklichkeit ein Begriff aus der Finanzwelt. "Put bezeichnet hier eine Verkaufsoption und long den Kauf dieser Option", erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.

Der Inhaber dieser Option hat das Recht, einen Basiswert, etwa eine Aktie oder eine Anleihe, zu einem vorher festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verkaufen. Der Verkäufer dieser Option (Short Put) muss im Gegenzug den Basiswert zum vereinbarten Preis kaufen, auch wenn er am Markt günstiger gehandelt würde. Dem Verkäufer der Option wird für dieses Recht eine Prämie gezahlt.

"Mit diesem Finanzinstrument kann man sein Depot gegen Verluste absichern oder auf fallende Preise spekulieren", erläutert Nauhauser. Je niedriger der Kurs des Basiswertes am Verfallstag der Put-Option ist, desto größer ist der Gewinn.

Ein Beispiel: Ein Käufer erwirbt einen Long Put mit einem Ausübungspreis von 45 Euro. Die Prämie liegt bei 5 Euro. Notiert der Basiswertobjekt am Verkaufstag bei 40 Euro, hat der Inhaber 5 Euro verdient, die er aber als Prämie gezahlt hat. Sein Gewinn ist also 0 Euro. Liegt der Kurs aber bei 30 Euro, hat der Inhaber des Puts 15 Euro verdient. Abzüglich der Prämie bleiben 10 Euro oder 200 Prozent als Gewinn.

Dieses Prinzip zeigt: "Long Puts sind eine sehr spekulative Anlageform", sagt Finanzexperte Nauhauser. "Anleger wetten auf einen bestimmten Kursverlauf in der Zukunft." Doch selbst Experten gelingt es nicht, Kursentwicklungen verlässlich vorherzusagen. "Für den Vermögensaufbau oder für die Altersvorsorge ist dieses Finanzinstrument nicht geeignet."