Berlin. Nintendo hat eine zweite, kleine Retro-Konsole rausgebracht. Noch hat sie niemand in der Hand. Trotzdem wird schon fleißig gehandelt.

Freud und Leid liegen in diesen Tagen ganz eng beieinander, wenn man Fan von alten Nintendo-Konsolen ist. Zum einen konnten und können sich Anhänger der Kult-Videospiele freuen, weil sie von dem japanischen Spielehersteller neu aufgelegt werden. Zum anderen ärgern sich viele schwarz, weil die neuen, alten Modelle für viele nicht mehr zu sein scheinen als eine Geldanlage.

Nintendo hat nun bekanntgegeben, nach seinem NES auch das „Super Nintendo“ als Mini-Variante herauszugeben. Die verkleinerte Konsole unter dem Namen „Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System“ kommt – wie schon beim Klassik-Mini-NES – mit vorinstallierten Spielen ins Haus. Darunter sind Klassiker wie „Donkey Kong Country“, „F-Zero“, „Super Mario World“ oder „Street Fighter II“, aber auch das bisher unveröffentlichte Weltraum-Simulationsspiel „Star Fox 2“. Der Titel wurde laut Nintendo in den 90er Jahren produziert, aber nie auf den Markt gebracht.

Verkaufsstart ist am 29. September. Wie auch schon beim Vorgänger soll die Konsole nur für begrenzte Zeit verkauft werden. Einen Verkaufspreis für den deutschen Markt nannte Nintendo noch nicht. Die Preisempfehlung in den USA beträgt rund 80 US-Dollar (etwa 72 Euro). So günstig wird ab heute aber wohl niemand mehr an die Konsole kommen – und das, obwohl sie erst vor zwei Tagen angekündigt worden war.

Re-Seller nehmen schon bis zu 300 Euro für das neue SNES

Bei Amazon lässt sich der Artikel nicht mehr vorbestellen, die Schnäppchenjäger haben die limitierte Auflage offenbar schnell abgegrast. Dafür allerdings gibt es schon ein breites Angebot der neuen Konsolen auf ebay und anderen Marktplätzen. Von 195 Euro bis knapp 300 Euro kann man dort ausgeben – für eine Vorbestellung bei jemanden, der vorbestellt hat. Ähnlich war es bereits bei dem Klassik-NES gelaufen, in beiden Fällen waren die Fans alles andere als begeistert.

Auf der Facebook-Seite von Nintendo machten bereits Hunderte Fans ihrem Ärger über die Verkaufsbedingungen Luft. „Liebes Nintendo-Unternehmen: Falls ihr es bei dieser Konsole wieder nicht schafft, die Nachfrage auch nur ansatzweise zu befriedigen (Bei Amazon war sie gestern schon wieder nach kurzer Zeit ausverkauft), und man letztlich wieder bei Ebay und Co. den doppelten und dreifachen Preis bei raffgierigen Zweitverkäufern zahlen muss, war das mein letzter Versuch, auch nur 1 Produkt von euch zu erwerben“, schreibt ein User. Ein anderer meint: „Bitte bringt genug auf den Markt, damit die ganzen reudigen Re-Seller auf ihren Konsolen sitzen bleiben“.

Nintendo scheint jedoch zumindest teilweise auf die Probleme beim Verkauf des Klassik-NES reagiert zu haben. Auf Anfrage unser Redaktion bestätigte ein Sprecher, dass wegen der großen Nachfrage bei der ersten Retro-Konsole beim neuen SNES eine „deutlich größere“ Auflage produziert werde. Wie und wann weitere Geräte zu haben sind, konnte uns allerdings nicht mitgeteilt werden.

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