Frankfurt/Main. Karl-Thomas Neumann ist seit 2013 Opel-Chef. Nun gibt es jedoch einen Bericht darüber, dass er den Konzern schon bald verlassen will.

Laut einem Zeitungsbericht plant der Vorstandsvorsitzende von Opel, Karl-Thomas Neumann, sein Amt niederzulegen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet, habe Neumann bereits vor Augen, wann er aus dem Unternehmen ausscheiden möchte.

Laut dem Bericht will Neumann nur noch so lange im Amt bleiben, bis die Übernahme von Opel durch den französischen Autobauer PSA Peugeot-Citroen umgesetzt ist. Seine Pläne wolle Neumann dem Opel-Aufsichtsrat in der nächsten Sitzung am 22. Juni mitteilen.

Neumann ist seit März 2013 Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG. Er hat in Dortmund und Duisburg studiert und war von 1999 bis 2004 und von 2009 bis 2012 bei Volkswagen unter Vertrag.

Der frühere VW-Manager Neumann hat in Rüsselsheim eine Menge bewirkt. Seit 2013 stand er an der Spitze des traditionsreichen Autobauers, der in den Jahren davor etliche Chefwechsel und dramatische Momente erlebt hatte. Neumann hat vor allem das Image von Opel wieder auf Vordermann gebracht. Der frühere Opel-Betriebsratschef Klaus Franz bedauerte im Gespräch mit der „Automobilwoche“ bereits den möglichen Rückzug Neumanns. „Ich persönlich habe schon lange mit Neumanns baldigem Abschied gerechnet, denn eine Persönlichkeit wie er kann schlicht und einfach nicht unter einem PSA-Chef Carlos Tavares arbeiten“, sagte er am Samstag der Fachzeitung.

Übernahme soll noch in diesem Jahr erfolgen

Die Übernahme von Opel durch den PSA-Konzern soll in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen, der 31. Juli sei der frühestmögliche Zeitpunkt, sagte ein Opel-Sprecher vor wenigen Tagen. Bis dahin müssten allerdings alle Voraussetzungen erfüllt sein, insbesondere die Freigabe durch die Kartellbehörden.

GM hat sich mit PSA grundsätzlich auf den Verkauf geeinigt. Die Franzosen sollen für Opel inklusive der britischen Schwestermarke Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. GM rechnet mit einer Belastung von 4,5 Milliarden Dollar (4,1 Mrd Euro) aus dem Deal. Opel und Vauxhall beschäftigen 38.000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Die Beschäftigten in den deutschen Werken sind über einen Tarifvertrag bis Ende 2018 vor Entlassungen sicher. (ac/dpa)