Berlin. Es gebe finanziellen Spielraum, heißt es im Bericht des IWF. Der müsse genutzt werden, etwa für Kinderbetreuung und Digitalisierung.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Deutschland zu einer Investitionsoffensive und zu Steuerentlastungen bei den Arbeitseinkommen aufgefordert. „Der bestehende finanzielle Spielraum sollte genutzt werden für Initiativen, die das Wachstumspotential erhöhen, wie etwa Investitionen (...) in die digitale Infrastruktur, die Kinderbetreuung, die Integration von Flüchtlingen und die Senkung der Steuerlast für Arbeitseinkommen“, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Länder-Bericht des Fonds.

Auch mahnt der Fonds eine Rentenreform an, die Anreize gibt, länger zu arbeiten. Damit könnten auch die Alterseinkommen höher ausfallen. Der Fonds stellt zwar fest, dass die Ungleichheit bei den verfügbaren Einkommen in den letzten Jahren im wesentlichen gleich geblieben sei in Deutschland, doch sollte dem Faktor Armutsrisiken mehr Beachtung geschenkt werden.

„Nachhaltiger Anstieg der Löhne erforderlich“

Auch die Entwicklung der Immobilienpreise hält der Fonds für einen wichtigen Faktor, dem angesichts rasanter Preissteigerungen hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. In dem Länder-Beicht heißt es weiter: „Ein nachhaltiger Anstieg der Löhne und Inflation in Deutschland ist erforderlich, um die Preissteigerung in der Eurozone anzuheben und eine Normalisierung der Geldpolitik zu erleichtern.“

Die deutschen Banken und Versicherer werden aufgefordert, ihren Umbau zu beschleunigen, um Profitabilität und Widerstandkraft zu erhöhen. (rtr/dpa)