Berlin. Mit einer Umfrage erforscht Ikea, was Menschen über künstliche Intelligenz denken. Die Technik könnte sich künftig in Möbeln finden.

Eine Kommode, die davor warnt, dass sie gleich umkippt? Ein Bücherregal, das mithilft, sich selbst korrekt zusammenzubauen? Noch gibt es beides nicht, aber es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Denn Ikea denkt jetzt darüber nach, wie künstliche Intelligenz (KI) in seinen Produkten zum Einsatz kommen könnte.

Um das herauszufinden, führt Space10, Ikeas externes Zukunftslabor mit Sitz in Kopenhagen, derzeit eine weltweite Online-Umfrage durch. Auf der Webseite doyouspeakhuman.com können Menschen ihre Meinung zu KI abgeben und mitteilen, welche Wünsche sie an die Technologie haben.

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„Sollte künstliche Intelligenz Fehler verhindern?“

Die Fragen beziehen sich dabei auf ganz simple Details, etwa ob die KI ein Geschlecht haben soll, gehen aber auch tiefer. So will Space10 wissen, ob KI die eigenen Werte und Weltanschauung teilen oder ob sie religiös sein soll. Andere Fragen betreffen die Fähigkeiten der KI: „Sollte KI in der Lage sein, Emotionen zu erkennen und darauf zu reagieren?“, „Sollte KI Bedürfnisse erfüllen, bevor sie überhaupt geäußert wurden?“ oder „Sollte KI Fehler verhindern?“.

Laut Ikea haben bisher mehr als 3000 Personen an der Umfrage teilgenommen, etwa 8 Prozent davon stammen aus Deutschland. Die bisherigen Ergebnisse sind einsehbar und zeigen, dass die Teilnehmer KI eher positiv gegenüberstehen.

Wenig Angst vor Datenmissbrauch

So fänden es etwa zwei Drittel der Befragten gut, wenn die Technik auf Bedürfnisse einginge, die noch gar nicht ausgesprochen wurden. 84 Prozent befürworten, dass KI Emotionen erkennen können sollte. Auch zum „Charakter“ von KI wurden die Teilnehmer gefragt: 29 Prozent meinten, KI sollte „mütterlich und beschützend“ sein, 25 Prozent waren für „autonom und herausfordernd“, 46 Prozent für „unterwürfig und assistierend“.

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Wenig Probleme haben die Befragten offenbar damit, ihre Daten preiszugeben. Gerade einmal 7 Prozent möchten nicht, dass KI diese sammelt, um die Interaktion zu verbessern. Für 51 Prozent wäre es sogar in Ordnung, die Daten nicht anonym zu erheben.

Ikea: Erst Meinung abfragen, dann entwickeln

Einen konkreten Termin, wann intelligente Möbel in Produktion gehen könnten, nennt Ikea noch nicht. „Dies ist ein Forschungsprojekt, dessen Schwerpunkt zunächst einmal darauf liegt, von den vielen Menschen zu erfahren, welches Verhältnis sie sich zu ihrer Technologie wünschen“, sagte eine Sprecherin unserer Redaktion. Erst danach könne Ikea darüber entscheiden, wie das Thema weiter angegangen werde.

Andere Unternehmen sind da schon weiter. Amazons Echo etwa, eine Weiterentwicklung der Sprachsteuerungstechnologie Alexa, kann auf Zuruf Aufgaben erledigen, wie im vernetzten Haushalt das Garagentor zu öffnen. Angeschlossen an Amazon Prime bestellt es zudem Waren oder spielt in Verbindung mit Musikdiensten und Apps bestimmte Songs oder Radiosender ab. Auch Google Now, Siri von Apple oder Cortana von Microsoft assistieren bereits auf Zuruf.

Amazon-Test: So funktioniert Alexa

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