München. Dingolfing statt Silicon Valley: BMW setzt bei Zukunftstechnologie auf den Standort Deutschland. Der Konzerchef findet dafür gute Gründe.

Die Revolution des Straßenverkehrs soll auch von Niederbayern ausgehen: BMW will sein komplett selbstfahrendes Auto „iNext“ in Dingolfing bauen. „In der Produktion hat Niederbayern in dem Fall die Nase vorn vor dem Silicon Valley“, sagte Konzernchef Harald Krüger der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Dies sei auch als Bekenntnis zum Technologie-Standort Deutschland zu verstehen. „Ausschlaggebend für die Entscheidung ist die Nähe zur technologischen Kompetenz im Konzern und zur Entwicklung des elektrischen Antriebstrangs“, sagte Krüger. Bei dem Auto gehe es immerhin um ein Modell, „bei dem wir vom Leichtbau bis zum autonomen Fahren alles einbringen, was wir als Technologieführer können“.

„Fahrer“ soll auch schlafen können

Der Konzern will das selbstfahrende Auto im zweiten Halbjahr 2021 auf den Markt bringen. „Der Termin steht“, sagte Krüger nun der FAS. An der Technologie arbeitet das Unternehmen derzeit zusammen mit dem Chiphersteller Intel und dem israelischen Kameratechnik-Spezialisten Mobileye. Die Partner wollen ein Fahrzeug entwickeln, bei dem der Fahrer nicht nur die Hände vom Lenkrad nehmen, sondern während des Fahrens sogar fernsehen oder schlafen kann – ob auf der Autobahn oder in der Großstadt.

Krüger sprach auch von einer großen Diskrepanz zwischen Kundenwillen und öffentlicher Debatte um die Dieselmotoren: „Nicht deutet auf einen Tod des Diesels hin.“ Die Bestellungen seien im März wieder gestiegen und die Restwerte für gebrauchte Diesel stabil. (dpa)