Rom. Die italienische Fluggesellschaft steht vor dem Crash. Der Weg in die Insolvenz ist absehbar. Der Flugbetrieb geht zunächst weiter.

Die schwer angeschlagene italienische Fluggesellschaft Alitalia steht vor dem Aus. Die italienische Fluggesellschaft kündigte am Dienstag an, das Insolvenzverfahren einzuleiten.

Zuvor hatten die Mitarbeiter mit großer Mehrheit einen mit den Gewerkschaften ausgehandelten Rettungsplan des Managements abgelehnt. Der Konzern kündigte für Donnerstag eine Hauptversammlung an, auf der die nächsten Schritte entschieden werden sollten.

Der Flugbetrieb gehe derzeit uneingeschränkt weiter. Beobachter erwarten, dass das Unternehmen wohl die Regierung um die Ernennung eines Bevollmächtigten bitten dürfte. Dieser könnte dann ausloten, ob die Airline wie so oft in der Vergangenheit saniert oder abgewickelt werden sollte.

Warnung aus der Politik

Der Sanierungsplan sah den Abbau von 1700 Jobs beim Bodenpersonal und die Kürzung der Gehälter beim Flugpersonal von acht Prozent vor. Damit sollte der Weg geebnet werden, den Betrieb der Airline mit frischen Finanzspritzen der Anteilseigner Aufrecht zu erhalten, die zu 49 Prozent der arabischen Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi gehört.

Auch die heimischen Banken Unicredit und Intesa Sanpaolo zählen dazu. Ministerpräsident Paolo Gentiloni hatte kürzlich gewarnt, dass Alitalia ohne die Kürzungen nicht überleben könne.

Ähnlichkeiten mit Air Berlin

Die Fluggesellschaft hat vor allem mit Billigfliegern zu kämpfen, die auf den italienischen Markt gedrängt sind und mit der Konkurrenz von Schnellzügen innerhalb Italiens. Die Übernahme von 49 Prozent der Anteile durch die arabische Fluggesellschaft Etihad sollte den Neustart bringen. Doch die Beteiligung erwies sich für die Araber bislang als teures Zuschussgeschäft – ähnlich wie ihre Beteiligung an Air Berlin. (dpa)