Berlin. Das Modelabel Balenciaga vertreibt aktuell eine Tasche, die an ein berühmtes Vorbild erinnert. Ein Schal gleicht zudem einer Aldi-Tüte.
- Das Luxuslabel Balenciaga zeigte seine neue Tasche
- Das Design erinnert stark an die berühmte Ikea-Tragetasche „Frakta“
- Das schwedische Möbelhaus fühlt sich geschmeichelt von Balenciaga
Balenciaga war als elegante, altehrwürdige Modemarke bekannt, die in den 50ern und 60ern Stars wie Audrey Hepburn ausstattete. Das Label blieb seinem femininen, zeitlosen Stil lange treu – bis der Georgier Demna Gvasalia kam.
Der 36-jährige Gvasalia, der das In-Label „Vetements“ mitgegründet hatte, war im Oktober 2015 zum Kreativ-Direktor von Balenciaga ernannt worden – und stellte die Marke auf den Kopf. Statt raffiniert geschnittener Kleider zeigte das Luxuslabel plötzlich Kleidung, die eine Hommage an den Sportswear-Hype der 90er-Jahre war.
Die neue Balenciaga-Tasche erinnert an Ikea
Viele Teile aus Gvasalias Kollektionen wurden sofort zu begehrten Teilen. Ob das bei der neuen Tasche von Balenciaga auch der Fall ist, wird sich zeigen – zumal man das „Vorbild“ für 50 Cent kaufen kann.
Die „Arena Extra-Large Shopper Tote Bag“ erinnert stark an die berühmte, leuchtend blaue Tragetasche des schwedischen Möbelhauses, mit dem – wesentlich simpleren – Namen „Frakta“. Allerdings kostet das Designer-Stück 2.000 Euro – das Ikea-Äquivalent nur 50 Cent.
Die Designer-Tasche kostet 2.000 Euro
Selbstverständlich ist die Balenciaga-Tasche nicht aus Plastik, sondern aus Leder. Auch das gelbe Logo auf den Henkeln fehlt. Sonst sehen sich die Taschen aber zum Verwechseln ähnlich.
Das schwedische Unternehmen sieht die ganze Geschichte übrigens sehr gelassen. „Today“ zitierte auf ihrer Website einen Sprecher der Firma. Ikea sei demnach sehr geschmeichelt, dass die Balenciaga-Tasche der „Frakta“ so ähnlich sei – nichts schlage die Vielseitigkeit einer großen, blauen Tasche.
Aldi-Schal und DHL-T-Shirt
Bereits im Januar waren Beobachtern weitere Gemeinsamkeiten von Balenciaga mit anderen Marken aufgefallen. Ein Schal ähnelte stark dem Design von Aldi-Nord-Tüten, ein Tuch war dem Logo der Wahlkampagne des US-Politikers Bernie Sanders nachempfunden.
Doch auch mit seinem eigenen Label „Vetements“ kopierte Demna Gvasalia andere Marken. In seinen Kollektionen fanden sich T-Shirts mit dem Label der Post-Tochter DHL oder einfache Baseball-Kappen mit der Aufschrift Polizei. Die Produkte wurden weit über dem Preis der Originale angeboten, die auf Plattformen wie ebay gehandelt wurden. (lhel/ac)