Berlin. Die niedrige Inflation lässt die Reallöhne steigen: Die Verdienste haben um 2,3 Prozent zugelegt, die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent.

Die Kaufkraft in Deutschland ist 2016 wegen der niedrigen Inflation das dritte Jahr in Folge gestiegen. Die Reallöhne wuchsen um 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch eine frühere Schätzung bestätigte. 2015 lag das Plus bei 2,4 Prozent, 2014 bei 1,9 Prozent.

Die Verdienste legten im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent zu, während die Verbraucherpreise wegen billigerer Energie lediglich um 0,5 Prozent stiegen. Aus der Differenz ergibt sich der Reallohn. In diesem Jahr dürfte er wegen der höheren Inflation langsamer zunehmen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 1,8 Prozent.

Größter Zuwachs im Gastgewerbe

2016 kamen vor allem Beschäftigte mit eher unterdurchschnittlichen Verdiensten auf ein hohes Lohnplus, was einige Experten auf den gesetzlichen Mindestlohn zurückführen. So erhielten ungelernte Arbeitnehmer 3,1 Prozent mehr Geld, geringfügig Beschäftigte 3,6 Prozent. Das Gastgewerbe – die Branche mit den geringsten Bruttoverdiensten – meldete mit 3,5 Prozent den größten Zuwachs bei den Verdiensten. (rtr)