Berlin. Wenn Peugeot als Opel-Käufer zum Zug kommt, sollen alle deutschen Standorte gesichert sein. Von dieser Zusage berichtet die „Bams“.

Der französische Autobauer PSA Peugeot hat der Bundesregierung einem Zeitungsbericht zufolge zugesichert, Opel bei einer Übernahme eigenständig weiterzuführen und die vier deutschen Standorte zu erhalten. Dies sei die Botschaft des PSA-Generalsekretärs Olivier Bourges bei Gesprächen am Donnerstag im Kanzleramt in Berlin gewesen, berichtete die „Bild am Sonntag“ vorab.

Bourges habe zudem zugesagt, bestehende Verträge würden nicht angetastet. Damit seien betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018 in Deutschland ausgeschlossen. Darüber hinaus würden bis mindestens 2020 Investitionszusagen für die Werke Eisenach, Rüsselsheim und Kaiserslautern sowie das Ersatzteilzentrum in Bochum gelten. Die Kaufverträge mit der Opel-Mutter General Motors sollten bis spätestens zum Genfer Autosalon in zweieinhalb Wochen unterzeichnet sein, so die „BamS“.

Zweistündiges Gespräch mit Regierungsvertretern

Laut der Zeitung sprach Bourges am Donnerstag zwei Stunden lang mit dem Bund-Länder-Koordinator für Opel, Matthias Machnig, sowie Bundeskanzlerin Angela Merkels Wirtschaftsberater Lars-Hendrik Röller und Verkehrs-Staatssekretär Michael Odenwald.

Bei der Bundesregierung war am Samstagabend auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht erhältlich.

Die „BamS“ zitierte allerdings Kanzleramts-Chef Peter Altmaier mit den Worten, die Bundesregierung werde die Gespräche sorgfältig begleiten und darauf dringen, dass die Interessen der Opel-Beschäftigten gewahrt blieben. Das Automobil sei seit über 100 Jahren eine deutsche Erfolgsgeschichte. „Ich möchte, dass das auch so bleibt. Dazu brauchen die großen deutschen Automobilunternehmen wie Opel eine Überlebens- und Entwicklungsperspektive für die nächsten Jahrzehnte.“

In kommender Woche schon Details?

Die Zeitung zitierte zudem Arbeitnehmerkreise, Peugeot bemühe sich, die Übernahme nicht feindlich erscheinen zu lassen. Bereits für die kommende Woche würden Opel-Verantwortliche erwarten, dass PSA-Vertreter in größeren Runden konkrete Eckpunkte der geplanten Übernahme vorlegten.

GM hatte vor wenigen Tagen erklärt, Opel nach jahrelangen Verlusten an Peugeot verkaufen zu wollen. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann bezeichnete den geplanten Zusammenschluss als Chance. Auch der Betriebsrat begrüßte das Vorhaben, machte seine Zustimmung aber von der Sicherung der Arbeitsplätze abhängig. Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte an, sich für den Erhalt der deutschen Opel-Standorte einzusetzen. (rtr)