Menlo Park. Facebook hat mit seinen Quartalszahlen alle Erwartungen übertroffen. Die Stimmung wird derweil nur durch einen teuren Konflikt getrübt.

Facebooks Netzwerk umspannt die Welt. Der Umsatz stieg den Quartalszahlen zufolge im Jahresvergleich um 51 Prozent auf 8,81 Milliarden Dollar (8,2 Mrd Euro). Der Gewinn wurde mit 3,57 Milliarden Dollar sogar mehr als verdoppelt, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Die Aktie legte nachbörslich um rund zwei Prozent zu.

Im vergangenen Quartal stieg die Zahl aktiver Nutzer bei Facebook um 70 Millionen auf 1,86 Milliarden im Monat. Setzt man diese Zahlen mit Daten zur Größe der Weltbevökerung in Relation, zeigt sich, welche Dimensionen Facebook mittlerweile erreicht hat.

25 Prozent haben Facebook-Account

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Vergleichen mit den 7,35 Millionen Menschen, die laut Statista 2015 auf der Erde gelebt haben, bedeutet das, dass etwa 25 Prozent der Erdbewohner Facebook aktiv nutzen. Selbst wenn die Weltbevölkerung im Vergleich zur Nutzersteigerung bei Facebook in Zukunft schneller wächst, bleibt die Quote hoch.

Rund 1,74 Milliarden der Faceboook-Nutzer greifen auf das weltgrößte Online-Netzwerk von Smartphones aus zu. Über 1,2 Milliarden Nutzer sind täglich bei Facebook.

Werbeanzeigen bringen viel Geld

Die tragende Säule des Facebook-Geschäfts sind nach wie vor die Werbeerlöse, die im Jahresvergleich um 53 Prozent auf 8,63 Milliarden Dollar stiegen. Rund 84 Prozent davon kommen aus Anzeigen auf mobilen Geräten. Facebook hatte in den vergangenen Monaten unter anderem stark das Geschäft mit Video-Werbung und Anzeigen bei seiner Foto-Plattform Instagram mit 600 Millionen Nutzern ausgebaut.

Unmittelbar vor Vorlage der Quartalszahlen verpassten Geschworene in Texas Facebook einen 500 Millionen Dollar schweren Dämpfer. Sie sprachen diese Summe in einem Streit um die Entwicklungsgeschichte der VR-Brille Oculus VR der Spielefirma ZeniMax zu. Oculus-Mitgründer Palmer Luckey habe ein Geheimhaltungsabkommen verletzt – und seine Firma Urheberrechte von ZeniMax, lautete die Begründung.

Sandberg kündigt Berufung im Streit mit ZeniMax an

Facebook setzt für die Zukunft auf VR-Brillen.
Facebook setzt für die Zukunft auf VR-Brillen. © dpa | Patrick Seeger

ZeniMax hatte in der Klage erklärt, die Oculus-Brille sei nur dank bei ihr entwickelter Technologien möglich geworden. Oculus betonte in einer Erklärung nach dem Urteil, dass die Geschworenen zugleich keinen Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen festgestellt hätten.

Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg kündigte an, das Online-Netzwerk werde eine Berufung prüfen. Für das Geschäft von Facebook sei der Betrag unerheblich, betonte sie im Technologieblog „Recode“.

VR als Zukunftsfeld

Facebook hatte Oculus im Frühjahr 2014 für rund zwei Milliarden Dollar gekauft, im vergangenen Jahr war die VR-Brille Rift nach jahrelanger Entwicklung und massiven Investitionen schließlich in den Handel gekommen. Während des mehrwöchigen Verfahrens war auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg in den Zeugenstand gerufen worden, wo er die ZeniMax-Vorwürfe zurückwies. M

Mit der VR-Technologie können Nutzer in virtuelle Welten eintauchen. Zuckerberg zeigt sich überzeugt, dass sie viele Lebensbereiche wie Kommunikation und Bildung verändern kann. (bekö/dpa)

Macht Facebook dumm?

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