Berlin/Wolfsburg. Martin Winterkorn hat laut einem Medienbericht als VW-Chef sehr günstig residiert. Teuer sei auch das Hobby des Fischfreundes gewesen.

Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn profitierte laut einem Medienbericht von einer Billigmiete, die ihm die Volkswagen Immobilien GmbH gewährte. Wie „Spiegel“ am Freitag berichtete, zahlte Winterkorn in seinen ersten Jahren als Vorstandschef des VW-Konzerns für eine gut 400 Quadratmeter große Villa in Groß Schwülper bei Braunschweig umgerechnet rund fünf Euro Miete pro Quadratmeter.

Auf diesen Mietpreis kam die VW-Immobilienfirma, weil sie festhielt, dass Winterkorn nur gut die Hälfte der Fläche privat nutzt und die anderen Räume für die Bewirtung von Gästen des Unternehmens zur Verfügung stünden, heißt es in dem Bericht.

Heizanlage für den Gartenteich

Die VW-Immobilienfirma sorgte sich demnach sogar um das Hobby des VW-Chefs: Sie habe für 60.000 Euro eine Heizanlage in den Gartenteich einbauen lassen – Winterkorn habe dort Kois halten wollen, die empfindlich auf plötzliche Temperaturstürze reagieren.

Der VW-Konzern erklärte auf „Spiegel“-Anfrage, zu Vertragsdetails könne man sich nicht äußern. Und: „Die Nebenleistungen wurden entsprechend dem damals gültigen Nebenleistungskatalog in Anspruch genommen und nach den geltenden steuerlichen Grundsätzen korrekt behandelt.“

Rücktritt wegen der Abgas-Affäre

Winterkorn war im September 2015 wenige Tage nach dem Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen an Millionen Dieselautos als VW-Chef zurückgetreten. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der heute 69-Jährige ein happiges Ruhegehalt von dem Konzern bezieht: Es beläuft sich sich auf rund 1,2 Millionen Euro – oder umgerechnet knapp 3100 Euro pro Tag. Andere Vorstände haben ähnlich umfangreiche Rentenansprüche. (W.B.)