Rom. Sind die Abgas-Affären von Fiat Chrysler und VW vergleichbar? Der Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne hält das für reichlich absurd.

Der Chef des italienisch-amerikanischen Autokonzerns Fiat Chrysler (FCA) hat Vorwürfe der Abgasmanipulation und einen Vergleich mit Volkswagen scharf zurückgewiesen. „Wir haben keinerlei Betrug begangen. Unser Fall ist in keiner Weise mit dem von Volkswagen vergleichbar“, sagte Sergio Marchionne in einem Interview mit italienischen Medien, das am Freitag die Zeitung „La Repubblica“ veröffentlichte.

„Wer uns mit dem deutschen Unternehmen vergleicht, hat etwas Illegales geraucht“, so Marchionne. Seit Monaten würde FCA mit der US-Umweltbehörde EPA im Kontakt stehen. „Unsere Emissionen sind ganz klar berichtet worden.“ Er sei sehr verärgert über die Anschuldigungen.

Welche Rolle spielt der Regierungswechsel in den USA?

In den USA steht der Branchenriese im Verdacht, bei etwa 100.000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben. Das hatte das US-Umweltamt EPA am Donnerstag mitgeteilt. Es geht um Software zur Abgaskontrolle, die Fiat Chrysler nicht offengelegt und so gegen Umweltgesetze verstoßen habe.

Er hoffe, dass der bevorstehende Regierungswechsel von US-Präsident Barack Obama zu Donald Trump keine Rolle bei dem Fall spiele. „Offensichtlich gab es jemanden bei der EPA, der das Dossier schließen musste, bevor die neue Regierung da ist“, so Marchionne. „Aber ich will hoffen, dass es keine politische Angelegenheit ist.“ (dpa)