New York. American Apparel meldete 2016 zweimal Insolvenz an. Nun will einem Bericht zufolge Amazon die Firma kaufen. Doch es gibt Konkurrenz.

Amazon und die Teenager-Modekette Forever 21 interessieren sich Insidern zufolge für den insolvente US-Bekleidungshersteller American Apparel. Die beiden Firmen führten neben anderen Gespräche mit American Apparel und seinen Finanzberatern, wie mit den Verhandlungen vertraute Personen am Mittwoch sagten.

Dabei müssten sie den kanadischen Rivalen Gildan überbieten, der für 66 Millionen Dollar erste Markenrechte und Teile von Produktion und Vertrieb übernehmen will. Knackpunkt könnte allerdings werden, dass die Kanadier die Produktion nicht komplett in Kalifornien halten wollen. Genau daran soll bei einem Verkauf aber festgehalten werden.

American Apparel setzt auf Gütesiegel „Made in USA“

Im US-Wahlkampf wurde der Erhalt heimischer Arbeitsplätze zu einem großen Thema. Der designierte Präsident Donald Trump attackierte Firmen für die Verlagerung von Produktion in Niedriglohnländer.

American Apparel, das auf das Gütesiegel „Made in USA" setzt, beschäftigt 3500 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Bekleidungshersteller der USA. Allerdings machen der Firma der harte Konkurrenzkampf um junge Kunden und das Erstarken der Internetanbieter zu schaffen.

Zwei Mal Insolvenz innerhalb von einem Jahr

Aber auch eine Überprüfung der Arbeitsverhältnisse von 1800 Mitarbeitern im Jahr 2009 setzte eine wirtschaftliche Abwärtsspirale in Gang, denn am Ende des Prozesses musste die Firma diese Mitarbeiter entlassen. Das wiederum führte zu Produktionsrückständen und Umsatzeinbußen in den Folgejahren. American Apparel meldete daher im Oktober 2015 und November 2016 Insolvenz an.

American Apparel wollte sich zu den Insiderinformationen nicht äußern. Alle anderen Unternehmen reagierten nicht auf Anfragen. (rtr)