Berlin. 2016 sind deutlich weniger Deutsche in die Türkei gereist als in den Jahren zuvor. Grund dafür sind nicht nur Sicherheitsbedenken.

Die Zahl der deutschen Touristen in der Türkei ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. „Es gibt noch keine finalen Zahlen, aber wir rechnen für das Gesamtjahr 2016 mit 30 bis 40 Prozent weniger Gästen“, sagte Torsten Schäfer von der Branchenvereinigung Deutscher Reiseverband (DRV) unserer Redaktion.

2015 hatten noch 5,6 Millionen Deutsche in der Türkei Urlaub gemacht, für 2016 geht der Verband von rund zwei Millionen Besuchern weniger aus. Der Einbruch der Gästezahlen sei nach dem Anschlag in Istanbul im Januar 2016 gekommen. Bei dem Attentat waren zwölf deutsche Urlauber getötet worden.

Nicht nur Terror ist Grund für den Rückgang

Die Terrorgefahr ist aber nach Meinung des Verbands nicht der einzige Grund für den Rückgang: „Nach unserer Einschätzung hat das Thema Sicherheit Anfang des Jahres eine Rolle gespielt, wurde dann aber abgelöst durch die politische Diskussion“, so Schäfer. Dafür spreche, dass vor allem die Buchungen in den Touristenzentren an der türkischen Riviera und der Ägäis-Küste weniger geworden seien, wo es keine Anschläge gab.

Trotzdem sei die Türkei nach Spanien und Italien noch immer eines der beliebtesten Auslandsreiseziele der Deutschen. Auch wenn es deutliche Rückgänge gegeben habe, behaupte sich das Land nach Auswertungen der GfK auch 2016 noch unter den Top drei Regionen bei den Reisebürobuchungen, so Schäfer – knapp hinter den Kanaren und Balearen. „Die Türkei bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagt Schäfer, „gerade für viele Familien ist das schwer zu ersetzen“. (tma)