Berlin/Hannover. Die Preise für einen Liter Milch war in den vergangenen Monaten gesunken. Nun steigt der Preis wieder. Das ist auch gut für die Bauern.

Verbraucher in Deutschland müssen sich im Supermarkt auf Preissteigerungen bei Milch einstellen. Der Milchindustrie-Verband erwartet zum 1. November eine Erhöhung von mindestens 10 Cent pro Liter H-Milch, wie Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser am Donnerstag in Berlin sagte. Derzeit liege der Durchschnittspreis bei 53 Cent pro Liter. Zuvor hatte die „Welt“ darüber berichtet. Die „Lebensmittelzeitung“ berichtete von Preissteigerungen von 13 bis 15 Cent pro Liter.

Der höhere Milchpreis soll auch bei den Bauern ankommen.
Der höhere Milchpreis soll auch bei den Bauern ankommen. © dpa | Patrick Pleul

Heuser sprach von einer „moderaten“ Preiserhöhung. „Sie kommt auch bei den Bauern an.“ Einer der Gründe für die Steigerung sei, dass die Milchmenge gesunken sei. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer begrüßte die Preiserhöhung, zugleich forderte der Grünen-Politiker aber einen noch höheren Anstieg. Die Landwirte benötigten Preise von 40-45 Cent pro Liter, deshalb seien weitere Reduzierungen der Milchmenge auf europäischer Ebene nötig, sagte Meyer dem Sender ffn.

Entspannung in der Milchkrise

Niedrige Preise belasten seit langem die Milchbauern. Als zentrale Ursache gilt ein Überangebot auf den europäischen Märkten. Bund und EU hatten Finanzhilfen für die Milchbauern zugesagt.

Anfang Oktober hatte die deutsche Molkereibranche bereits eine deutliche Entspannung in der Milchkrise gesehen. Das Preistal sei durchschritten, hatte der Milchindustrie-Verband mitgeteilt. Weltweit steigende Notierungen an den Milchbörsen dürften zu höheren Preisen für Erzeuger und Verbraucher führen. (dpa)