Essen/Mülheim. Bei den Milchpreisen gibt es zurzeit nur eine Richtung: nach unten. Nun preschen zwei Discounter mit einer weiteren Reduzierung vor.

Die Preise für Milch, Butter und Sahne sind wieder kräftig gefallen. Gleich mehrere Lebensmittelhändler setzten am Montag bei Milchprodukten den Rotstift an.

Der Discount-Marktführer Aldi und sein kleinerer Konkurrent Norma senkten die Preise für einen Liter frische Vollmilch von 59 auf 46 Cent – ein Preisabschlag von fast 25 Prozent. Das 250-Gramm-Paket Butter verbilligte sich von 75 auf 70 Cent. Auch Schlagsahne, Kondensmilch, Kräuterquark und Joghurt wurden günstiger.

Auf dem Weltmarkt herrscht ein Überangebot

Vor allem der Schritt von Aldi ist wichtig: Denn Preissenkungen des Discount-Marktführers haben in der Regel Auswirkungen auf den gesamten Handel. Viele Wettbewerber orientieren sich im Preiseinstiegsbereich an der Nummer eins unter den Billiganbietern. Erst vor wenigen Wochen hatten Bauern auf zahlreichen Protestaktionen gegen die Niedrigpreise im Handel demonstriert.

Aldi Nord begründete die Rotstiftaktion mit dem Überangebot auf dem weltweiten Milchmarkt. Die Molkereien hätten deshalb die Milch billiger angeboten, und es gehöre zu den Grundsätzen der Preispolitik des Unternehmens, günstigere Einkaufspreise an die Verbraucher weiterzugeben. Der Lebensmitteleinzelhandel sei nicht für das aktuelle Überangebot an Rohmilch verantwortlich. (dpa)