Rosario. Fußballer Lionel Messi hat seiner Jugendliebe Antonella Roccuzzo das Ja-Wort gegeben. Einen kirchlichen Segen gab es allerdings nicht.

• Lionel Messi gab seiner Jugendliebe Antonella Roccuzzo das Ja-Wort
• Sie heirateten in ihrer argentinischen Heimatstadt Rosario
• Das Paar kennt sich aus Kindertagen

Es ist die Hochzeit des Jahres in Argentinien: Lionel Messi hat seine Jugendliebe Antonella Roccuzzo (29) geheiratet. Die Hochzeit fand im City Center von Rosario statt. Ein weißer Betonkomplex mit großem Casino. Nicht gerade der Ort, den man sich für die Traumhochzeit eines Fußballprofis vorgestellt hat.

So liegt das Casino mitten in einem berüchtigten Viertel, in dem der Drogenhandel floriert. Es heißt „La Bajada“, zu deutsch „Abstieg“. Für Lionel Messi, genannt „la Pulga“, „der Floh“, begann hier sein Aufstieg zum fünfmaligen Weltfußballer.

Die Hochzeit brachte Glanz in das Viertel. Fast schüchtern gab Lionel Messi (30) seiner Antonella Roccuzzo den Kuss der Küsse. Auf einer Bank saß Sohn Thiago (5) vor ihnen und schaute fast ehrfürchtig, wie seine Eltern sich das „Ja“-Wort gaben.

260 Gäste wurden auf die Hochzeit eingeladen

Die Braut – ganz im körperbetonten Weiß – war von der katalanischen Modedesignerin Rosa Clará eingekleidet worden. Messi trug einen schwarzen Anzug mit silberfarbener Krawatte und einer weißen Rose am Revers.

Auch Popstar Shakira und ihr Freund Gerard Piqué waren dabei – obwohl Shakira Spannungen im Verhältnis zu Antonela nachgesagt werden. Insgesamt 260 Gäste waren geladen, alle Hotelzimmer im City Center wurden gebucht.

Statt Geschenken bat das Paar um Spenden für die Organisation „Techo“ („Dach“), die sich um Wohnungen für Obdachlose in Rosario kümmert.

Den kirchlichen Segen für die atemlos von den Medien verfolgte Hochzeit gab es nicht. Das Erzbistum weigerte sich, im Casino eine improvisierte Kapelle für die göttliche Segnung einzurichten. Die Kirche sei schon immer gegen die Öffnung dieses Spielhauses gewesen, sagte ein Vertrauter des Erzbischofs der Nachrichtenagentur Telam.

460 Polizisten im Einsatz

Hunderte Fans standen abgeschirmt an aufgestellten Zäunen, die Fotografen durften nur am roten Teppich beim Einmarsch der Gäste stehen – darunter Messis Teamkollegen beim FC Barcelona, Neymar und Luis Suárez. Die Kosten für die Verlegung vom Standesamt in das City Center waren einer der kleineren Posten der Hochzeit: 7000 Pesos (360 Euro). Die Trauzeugen waren die zwei Schwestern von Antonella sowie die zwei Brüder und eine Schwester von Messi.

460 Polizisten und private Sicherheitsleute sicherten den Komplex, auch 20 Friseure wurden verpflichtet. Und Messi hatte sich ein typisch argentinisches Hochzeitsmenü gewünscht: gegrilltes Rinderfilet, Innereien (Kalbsbries) und „Bom Bom“-Würste.

Messi und seine Antonella kennen sich seit Kindertagen

Auch wenn „la Pulga“ 17 seiner bisher 30 Lebensjahre in Barcelona verbracht hat, so hat er seine Heimat nie vergessen. Antonella ist die Cousine von Lucas Scaglia, seinem besten Kumpel aus Kindertagen. Beide spielten bei Newell's Old Boys in Rosario. Als er neun und sie acht Jahre alt waren, sahen sie sich erstmals.

Antonellas Eltern betrieben einen kleinen Supermarkt, heute haben sie ein ganzes Filialnetz in Rosario. Noch bevor Messi mit 13 Jahren in die Fußballakademie des FC Barcelona einzog, schrieb er ihr nach einem Bericht der Zeitung „La Nación“ einen Brief, darin der Satz: „Antonela, eines Tages werden wir ein Paar sein.“

Messi hat Antonella auch in Barcelona nie vergessen

Er soll fasziniert von ihren dunklen Augen gewesen sein und sie trotz der beginnenden Karriere in Spanien nicht vergessen haben. Mit 17 hatte Antonella eine schwere Zeit. Eine ihrer besten Freundinnen starb bei einem Verkehrsunfall.

Messi war damals zufällig in Rosario und besuchte sie, zu der Zeit hatte sie aber noch einen anderen Freund. Doch der Kontakt reißt nicht mehr ab. Im Juli 2007 zeigte Antonella ihren Freundinnen ein neues Blackberry und sagte: „Lio hat es mir geschenkt.“ 2009 machte Messi die Liaison dann öffentlich.

Drei Jahre Fernbeziehung

Drei Jahre lebten sie in einer Fernbeziehung – nach der Fußball-WM in Südafrika (und der 0:4-Pleite im Viertelfinale gegen Deutschland) zog Antonella dann zu Messi nach Spanien. Heute haben sie zwei Kinder, neben Thiago noch Mateo, der bald zwei wird. Zur Familie gehört auch die riesige Bordeauxdogge „Hulk“, die Antonella ihm 2016 geschenkt hat. Angesichts der Größe titelten die Zeitungen damals: „Messi auf den Hund gekommen.“ (dpa)