Nachwuchs im Hause Clooney – Der Widerspenstige ist gezähmt
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Von Jonas Erlenkämper
London. George und Amal Clooney werden Eltern von Zwillingen. Lange wollte der Schauspieler keine Kinder. Die Juristin zähmte den Frauenheld.
George Clooney, der Frauenheld. Der Mann, der sich hartnäckig dem Traualtar verweigert – das wechselvolle Liebesleben des Schauspielers sorgt seit Jahren verlässlich für Schlagzeilen. Nun erwarten Clooney (55) und seine Frau, die Staranwältin Amal (39), Zwillinge. Nach der Trennung von Brad Pitt und Angelina Jolie steigen die Clooneys damit zur glamourösesten Familie des Showgeschäfts auf.
Im Juni soll Amal die Kinder zur Welt bringen. „Ja, es stimmt, sie erwartet Zwillinge“, heißt es aus dem Umfeld des Paars. Clooneys Freund und Schauspielkollege Matt Damon (46) weiß schon seit dem Herbst Bescheid. Clooney habe ihm während eines Filmdrehs davon erzählt, sagte Damon zum US-Magazin „Vanity Fair“. „Ich habe fast angefangen zu weinen. Ich habe mich so für ihn gefreut.“ Er habe Clooney damals geraten, die Schwangerschaft erst mal geheim zu halten: „Erzähl es niemandem.
Kategorie „schmückendes Beiwerk“
Kennst du die Zwölf-Wochen-Regel nicht?“ Viele werdende Eltern sprechen erst nach drei Monaten von der Schwangerschaft, da im ersten Trimester das Risiko einer Fehlgeburt größer ist als danach. Man muss Clooneys Vorgeschichte kennen, um die Tragweite der Entwicklung zu begreifen. Der Mann, der Mitte der 90er-Jahre durch die Arztserie „Emergency Room“ zum Star wurde, wehrte sich stets vehement gegen das Lebenskonzept Familie. Eigene Kinder? Für ihn undenkbar.
„Ich habe nicht dieses Fortpflanzungsgen, das andere Leute haben“, beteuerte Clooney vor Jahren in einem „People“-Interview. Sein Leben drehe sich um seine Karriere und seine Freunde. Keine seiner Verflossenen konnte ihn umstimmen. Viele haben es versucht. Doch all die Models, Pornostars und Schauspielerinnen, die er im Lauf der Jahre an seiner Seite präsentierte, konnten ihn nicht zähmen. Seine Freundinnen und Affären waren stets gut aussehende Frauen, jedoch vor allem aus der Kategorie „schmückendes Beiwerk“.
Traumhochzeit in Venedig
Die meisten waren unbekannt, bevor Clooney mit ihnen über die roten Teppiche spazierte. Nur einmal – bevor er berühmt wurde – war Clooney verheiratet: von 1989 bis 1993 mit der Schauspielerin Talia Balsam (57). Seitdem hatten es alle Frauen an seiner Seite schwer. Nach höchstens zwei Jahren gab er ihnen den Laufpass. Clooney blieb nie lange allein. Doch dann kam sie: Amal Alamuddin, eine hochkarätige Anwältin aus London. Ihr ist der Mann aus Kentucky regelrecht verfallen. Schon nach sieben Monaten Beziehung machte er ihr einen Heiratsantrag, 2014 feierten sie mit 120 Gästen in Venedig ihre Traumhochzeit.
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Die 16 Jahre jüngere Britin mit libanesischen Wurzeln ist viel mehr als ein Anhängsel. Von Clooneys glamouröser Hollywoodwelt lässt sie sich nicht beeindrucken. Sie hat ein eigenes Leben abseits des Showgeschäfts. Amal ist eine der angesehensten Juristinnen Großbritanniens, übernimmt in der Londoner Kanzlei Doughty Street Chambers oft die besonders heiklen Fälle. Ihr Fachgebiet: Menschenrechtsfragen und internationales Recht. Sie vertrat unter anderen Wikileaks-Gründer Julian Assange und die frühere ukrainische Ministerpräsident Julija Timoschenko. Der ehemalige UN-Chef Kofi Annan engagierte sie als seine Beraterin im Syrienkonflikt.
Bei Angela Merkel im Kanzleramt
Amal stammt aus einem bürgerlichen Elternhaus, der Vater war Professor, die Mutter Fernsehjournalistin. Als sie zwei Jahre alt war, flüchtete die Familie vor dem Bürgerkrieg aus Beirut nach London. Vor einem Jahr diskutierte das Paar im Kanzleramt mit Angela Merkel über die deutsche Asylpolitik. Das politische Engagement schweißt die beiden zusammen. „Mein größtes Glück“, so Clooney, „war es, dass ich die Frau getroffen habe, die ich unbedingt heiraten wollte. Und dass sie mich auch wollte.“
Die Frage wird nun sein, wie die beiden mit dem Medienrummel um ihre baldige Familie umgehen. Matt Damon ist überzeugt, dass Clooney und seine Frau der Aufgabe gewachsen sein werden: „Sie ist toll. Mit ihr hat er den Jackpot getroffen. Sie werden großartige Eltern sein. Diese Kinder“, so Damon, „haben Glück.“