Hamburg. Der deutsche Schauspieler Götz George ist tot. Er wurde vor allem durch seine Rolle als Ermittler „Schimanski“ im „Tatort“ bekannt.

Der Schauspieler Götz George ist tot. Wie seine Agentin am späten Sonntagabend in Berlin mitteilte, starb George bereits am 19. Juni nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren. „Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht“, hieß es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden. Nach „Bild“-Informationen soll George an Krebs gelitten haben. Er sei bereits am vergangenen Mittwoch im Kreise seiner engsten Familienmitglieder in Hamburg beerdigt worden.

George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er binnen 32 Jahren insgesamt 48 Mal.

Das Leben von Götz George in Bildern

Der deutsche Schauspieler Götz George ist am 19. Juni gestorben.
Der deutsche Schauspieler Götz George ist am 19. Juni gestorben. © dpa | Henning Kaiser
Vor allem als Kommissar „Schimanski“ ...
Vor allem als Kommissar „Schimanski“ ... © Peter Bischoff
... im „Tatort“ schrieb er Fernsehgeschichte.
... im „Tatort“ schrieb er Fernsehgeschichte. © dpa | Horst Ossinger
Ab 1981 stand Götz George als Schimanski vor der Kamera. Hier ist er mit seiner Schauspielpartnerin Christiane Hörbiger zu sehen.
Ab 1981 stand Götz George als Schimanski vor der Kamera. Hier ist er mit seiner Schauspielpartnerin Christiane Hörbiger zu sehen. © dpa | Horst Ossinger
Götz Georges Mutter, die Schauspielerin Berta Drews, starb 1987. Hier war er 1986 noch mit ihr zu Gast bei einem Theaterempfang in Berlin.
Götz Georges Mutter, die Schauspielerin Berta Drews, starb 1987. Hier war er 1986 noch mit ihr zu Gast bei einem Theaterempfang in Berlin. © dpa | dpa
George mit Ehefrau Loni von Friedl und der gemeinsamen Tochter Tanja (Aufnahme vom 29. Juli 1968).
George mit Ehefrau Loni von Friedl und der gemeinsamen Tochter Tanja (Aufnahme vom 29. Juli 1968). © dpa | dpa
George sagte immer seine Meinung. Er legte sich auch mal mit Moderator Thomas Gottschalk an. Er warf Gottschalk Unwissenheit vor und bezeichnete ihn als „Oberlehrer“. Es folgten Buhrufe.
George sagte immer seine Meinung. Er legte sich auch mal mit Moderator Thomas Gottschalk an. Er warf Gottschalk Unwissenheit vor und bezeichnete ihn als „Oberlehrer“. Es folgten Buhrufe. © dpa | Ingo Wagner
George war immer einer vom „Tatort“-Team: Hier zusammen mit den „Tatort“-Kommissaren Klaus J. Behrendt (l.) und Dietmar Bär (r.) im Jahr 2004.
George war immer einer vom „Tatort“-Team: Hier zusammen mit den „Tatort“-Kommissaren Klaus J. Behrendt (l.) und Dietmar Bär (r.) im Jahr 2004. © dpa | Jörg Carstensen
An der Seite von Anna Unterberger (l.) und Tom Schilling (r.) spielte Götz George 2008 im Film „Mein Kampf“.
An der Seite von Anna Unterberger (l.) und Tom Schilling (r.) spielte Götz George 2008 im Film „Mein Kampf“. © REUTERS | TOBIAS SCHWARZ
2008 stellte George außerdem seine Biografie „Götz George. Mit dem Leben gespielt“ vor.
2008 stellte George außerdem seine Biografie „Götz George. Mit dem Leben gespielt“ vor. © dpa | Rainer Jensen
Movie Merit Award für George: Christiane Hörbiger (l.) überreichte dem Schauspieler 2011 in München bei der Verleihung des Deutschen Entertainment-Preises DIVA die Trophäe.
Movie Merit Award für George: Christiane Hörbiger (l.) überreichte dem Schauspieler 2011 in München bei der Verleihung des Deutschen Entertainment-Preises DIVA die Trophäe. © dpa | Tobias Hase
Bundespräsident Joachim Gauck (r.) hat 2014 im Schloss Bellevue in Berlin George mit dem Verdienstorden ausgezeichnet.
Bundespräsident Joachim Gauck (r.) hat 2014 im Schloss Bellevue in Berlin George mit dem Verdienstorden ausgezeichnet. © dpa | Tim Brakemeier
Am 19. Juni 2016 ist der Schauspieler nach kurzer Krankheit gestorben, wie seine Agentin bekanntgab.
Am 19. Juni 2016 ist der Schauspieler nach kurzer Krankheit gestorben, wie seine Agentin bekanntgab. © dpa | Jörg Carstensen
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Eine seiner berühmtesten Kinorollen hatte der gebürtige Berliner als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in „Der Totmacher“ von 1995. In Satiren wie „Schtonk!“ oder „Rossini“ zeigte George sein komödiantisches Talent. 2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Sechs Jahre später spielte er im TV-Drama „George“ seinen eigenen Vater Heinrich, der wegen seiner Schauspieler-Karriere in der Nazi-Zeit umstritten war.

Götz George 2014 mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Er spielte den KZ-Arzt Josef Mengele („Nichts als die Wahrheit“) und einen an Alzheimer erkrankten Busfahrer („Mein Vater“), einen Taschendieb („Das Trio“) und einen blinden Klavierlehrer („Der Novembermann“), einen Öko-Aktivisten („Lüg weiter, Liebling“) und einen todgeweihten Staatsanwalt („Nacht ohne Morgen“).

2014 wurde Götz George mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Juli wäre George 78 Jahre alt geworden.

Vor zwei Jahren hatte er erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen. 2015 stand er dann zum letzten Mal vor der Kamera: Im ARD-Krimi-Drama „Böse Wetter“ spielte er einen Bergbau-Baron – nicht im Ruhrgebiet, sondern im Harz. Ein Ausstrahlungstermin für den Film steht noch nicht fest. (dpa)