Den Haag. Europas berüchtigteste Kriminelle verstecken sich oft in Urlaubsorten. Europol bittet daher um Hilfe: Internetnutzer sollen Postkarten teilen.

„Bitte komm wieder!“ – Europol setzt auf aufmerksame Urlauber, um die meistgesuchten Verbrecher Europas zu schnappen. 21 digitale Postkarten will die europäische Polizeibehörde im Netz verbreiten lassen. „Ferienziele haben sich als beliebte Verstecke von flüchtigen Kriminellen herausgestellt“, heißt es in einer Mitteilung.

Die Postkarten zeigen Sehenswürdigkeiten und Nationalgerichte der Absenderländer. Daneben steht ein kurzer Gruß an den Gesuchten. Ein wütender finnischer Weihnachtsmann schickt „warme Grüße“ an Jakko, Belgien wirbt mit Pommes um Artur und die tschechische Polizei will Petr mit Bier zurück in die Heimat locken.

Mördern und Bankräubern auf der Spur

Hilfsbereite Nutzer können wählen zwischen sehnsüchtigen Grüßen aus 21 Ländern. Das sind Staaten, in denen der jeweilige Verbrecher gesucht wird – Deutschland ist aber nicht darunter. Auch sind die Fahnder ausschließlich Männern auf der Spur, darunter Mörder, Bankräuber, Geldwäscher, Betrüger und Drogenhändler.

Wer allerdings die Fahndungsbilder sehen will, kann das nur auf der Webseite von Europol. Dort sind auch das Alter und die Vergehen notiert, deretwegen die Männer gesucht werden. Auf den geteilten Postkarten stehen lediglich die Grußbotschaften. Das macht die Aktion etwas umständlich.

Elf Verbrecher gefasst

Europol hat im vergangenen Jahr mit einer anderen Online-Suchkampagne Erfolge gesammelt. Mindestens elf der zu der Zeit meistgesuchten Verbrecher Europas wurden daraufhin gefasst, weitere vier stellten sich, nachdem sie sich auf der entsprechenden Liste entdeckt hatten. (katk)