Berlin/London. Ein EasyJet-Flug von London nach Toulouse war offenbar überbucht. Ein 15-Jähriger musste deswegen aussteigen. Seine Mutter ist empört.

  • Eine Britin kritisiert EasyJet, weil ihr Sohn seinen Platz im Flugzeug räumen musste
  • Laut der Mutter war der alleinreisende 15-Jährige nach dem Rauswurf auf sich allein gestellt
  • Das Ziel Toulouse, wo er seine Großeltern besuchen wollte, erreichte er zehn Stunden später

Ärger für die Billigfluglinie EasyJet: Eine Mutter aus Großbritannien wehrt sich dagegen, dass ihr 15-jähriger Sohn aus einem Flieger verwiesen wurde. Er musste seinen Sitzplatz für einen Mann freiräumen, weil der Flug offenbar überbucht war. Ihr Sohn Casper habe sich betrogen gefühlt, sagte Stephanie Portal laut BBC. „Er wurde einfach rausgeworfen.“

Casper war alleine unterwegs, er wollte von London Gatwick aus zu seinen Großeltern nach Toulouse in Südfrankreich reisen. Aber da kam er erst mit 10 Stunden Verspätung an.

Niemand soll dem 15-Jährigen geholfen haben

Flugbegleiter baten ihn zunächst, zum Cockpit zu gehen, erzählt die Mutter. Doch anstatt eines neuen Platzes kam der Rauswurf. Er möge sich im Flughafengebäude doch bitte an den Informationsschalter wenden, habe man ihm gesagt. Niemand habe ihn begleitet, er sei auf sich alleine gestellt gewesen. Ihr Sohn habe dann erst 10 Stunden später weiterfliegen können.

Die Mutter ist empört. „Ich weiß nicht, ob es Zufall war oder ob sie dachten es sei einfacher, Casper rauszuwerfen als den erwachsenen Mann“. Der habe sich lautstark über die Doppelbelegung aufgeregt.

EasyJet überbucht Flüge regelmäßig bewusst

Die Fluggesellschaft hat sich inzwischen entschuldigt und auch eine Entschädigung angeboten. Man werde den Vorfall untersuchen, hieß es. Eigentlich hätte man dem Jungen bereits am Gate Bescheid geben müssen, dass der Flug überbucht sei und er nicht mitreisen könne, sagte eine Sprecherin.

Laut EasyJet ist es Usus, dass Flüge mit bis zu fünf Gästen überbucht werden. Der Grund: Meistens tauchen einige Passagiere nicht auf. Das habe ihr ein Mitarbeiter bestätigt, sagt Stephanie Portal. Demnach riskiere nicht derjenige seinen Sitzplatz, der als letztes gebucht habe, sondern derjenige, der als letzter einchecke. (sdo)