Hannover. Sie haben „Ja“ gesagt: Ernst August von Hannover und Ekaterina Malysheva haben geheiratet – offenbar ohne den Vater des Bräutigams.

Ernst August von Hannover (33) hat die russische Designerin Ekaterina Malysheva (30) geheiratet. Das Paar ließ sich am Donnerstag im Neuen Rathaus in Hannover von Oberbürgermeister Stefan Schostok trauen. Die Zeremonie, die um 11 Uhr begann, lief außerhalb der Öffentlichkeit und komplett auf Englisch ab.

In seiner kurzen Ansprache erinnerte Schostok an die Zeile eines Liebesliedes, die lautet: „I’ll be your bridge over deep water if you trust in me“ (dt. Ich werde deine Brücke über tiefes Wasser sein, wenn du mir vertraust). Das Bild der Brücke sei sehr schön und passend für das Verhältnis von Eheleuten, erläuterte Schostok laut einer Pressemitteilung der Stadt Hannover während der Zeremonie. „Vom gegenseitigen Kennenlernen über das immer wieder aufeinander Zugehen bis zum beiderseitigen Stützen und Stärken.“ Nach rund vierzig Minuten hieß es dann im Rathaus in Hannover: „The ceremony is over.“

Schaulustige sahen wenig

Schaulustige – etwa fünfzig waren ins Rathaus gekommen oder warteten draußen – bekamen so gut wie nichts von der Trauung mit. Der Gang zur Ratsstube, in der die Zeremonie stattfand, war abgesperrt. Nach der Trauung verließen beide den Raum über den Gang und eine Wendeltreppe. Das Brautpaar fuhr in einem Auto mit getönten Scheiben davon.

Das Brautpaar: Ernst August Erbprinz von Hannover und Ekaterina Malysheva.
Das Brautpaar: Ernst August Erbprinz von Hannover und Ekaterina Malysheva. © dpa | --

Die Trauung verfolgt hatten Gäste aus dem engsten Familienkreis des Paares. Einer der Trauzeugen war der jüngere Bruder des Bräutigams, Christian von Hannover, eine weitere Trauzeugin Dina Amer, die beste Freundin der Braut, wie Ekaterina in früheren Interviews beschrieb.

Der Vater des Bräutigams wurde nicht gesehen

Im Rathaus gesichtet wurde auch Andrea Casiraghi, der Sohn von Caroline von Monaco, mit seiner Ehefrau. Die Halbschwester des Bräutigams, Alexandra von Hannover, saß später im Brautauto vorne auf dem Beifahrersitz, der Brautstrauß aus hellen Blüten war daneben zu sehen. Der gemeinsame Vater von Alexandra und dem Bräutigam, Ernst August (63), wurde an diesem Tag hingegen nicht gesehen.

Zuletzt hatte ein Streit zwischen Vater und Sohn für Schlagzeilen gesorgt. Ernst August von Hannover habe von seinem Sohn die Rückgabe einer Schenkung gefordert, teilte ein Sprecher der Anwaltskanzleien des Vaters nach einem entsprechenden Bericht des „Handelsblatts“ mit.

Hintergrund ist ein Streit um Besitz

Ihm gehe es darum, dass – wenn die Ehe kinderlos bliebe und es zu einem früheren Tod des Sohnes komme – diese Besitztümer nicht zu dessen Erbe gehörten, sondern an den Vater zurückfielen. 2004 hatte der Vater seinem Sohn Besitztümer aus dem Welfenbesitz in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt übertragen. Seitdem verwaltet der Sohn diesen Besitz, unter anderem Schloss Marienburg.

Bei dem Streit zwischen Ernst August senior und seinem Sohn geht es unter anderem um Schloss Marienburg.
Bei dem Streit zwischen Ernst August senior und seinem Sohn geht es unter anderem um Schloss Marienburg. © dpa | Holger Hollemann

Der Sohn ließ mitteilen, es handele sich um eine innerfamiliäre Angelegenheit, die er nicht kommentieren möchte. Schon vorher schwieg der Welfenprinz immer eisern, wenn Journalisten ihn nach dem Verhältnis zu seinem Vater befragten.

Die kirchliche Trauung folgt am Samstag

Der Höhepunkt der Hochzeitsfeier des Welfenprinzen wird die kirchliche Trauung am Samstag sein. Der evangelische Gottesdienst wird in der Marktkirche in Hannover stattfinden. Es kommen 600 geladene Gäste, wie der Erbprinz mitteilte. Anschließend lädt das Paar zum Empfang in die Galerie Herrenhausen. Abends feiert die Hochzeitsgesellschaft eine private Party auf Schloss Marienburg. (dpa)